Kommunale Hitzeaktionspläne
Kommunale Hitzeaktionspläne
Ein Hitzeaktionsplan (HAP) ist ein koordinierendes Gesamtkonzept zur Prävention negativer Auswirkungen von Hitze auf die menschliche Gesundheit. Immer mehr Städte, Landkreise und auch Bundesländer entwickeln eigene HAPs. Das Ziel solcher Pläne ist es, hitzebedingten Erkrankungen und möglichen Todesfällen vorzubeugen, indem verhaltenspräventive und strukturelle Maßnahmen eingeführt und umgesetzt werden. Dabei sollen insbesondere vulnerable Gruppen geschützt werden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt bereits seit 2008 die Entwicklung von Hitzeaktionsplänen. Diese basieren auf acht Kernelementen:
I: Zentrale Koordinierung und interdisziplinäre Zusammenarbeit
II: Nutzung eines Hitzewarnsystems
III: Information und Kommunikation
IV: Reduzierung von Hitze in Innenräumen
V: Besondere Beachtung von Risikogruppen
VI: Vorbereitung der Gesundheits- und Sozialsysteme
VII: Langfristige Stadtplanung und Bauwesen
VIII: Monitoring und Evaluation der Maßnahmen
HAPs können kurzfristige Maßnahmen zur Bewältigung akuter Hitzeereignisse, mittelfristige Maßnahmen wie allgemeine Öffentlichkeitsarbeit und langfristige Maßnahmen, bspw. bauliche Veränderungen in Städten, umfassen. Sie dienen der Vorbereitung auf Hitzewellen und steuern das Vorgehen während extremer Hitze. Dazu werden idealerweise konkrete Maßnahmen an ein Hitzewarnsystem, wie es der DWD bereitstellt, gekoppelt. Umfassende Empfehlungen zur Erstellung kommunaler Hitzeaktionspläne wurden vom Bundesumweltministerium in Abstimmung mit dem Bundesgesundheitsministerium und den Umwelt- und Gesundheitsressorts der Bundesländer veröffentlicht. Eine praxisorientierte Anleitung bietet die „Arbeitshilfe zur Entwicklung und Implementierung eines Hitzeaktionsplans für Kommunen“ der Hochschule Fulda. Orientierung zur Hitzeprävention für verschiedene Zielgruppen, darunter auch Behörden sowie Fachpersonal von Gesundheits- und Pflegeinrichtungen bieten die „Gesundheitshinweise zur Prävention hitzebedingter Gesundheitsschäden“ der WHO.
Weitere Informationen gibt es in dem Erklärvideo "der Hitzeaktionsplan". Ein Beispiele für die kommunale Hitzeaktionsplanung veranschaulicht das Beispiel der Stadt Nürnberg in der Sammlung der Praxisbeispiele.
Quellen:
- Hochschule Fulda (2023): Arbeitshilfe zur Entwicklung und Implementierung eines Hitzeaktionsplans für Kommunen
- Umweltbundesamt (2018): Handlungsempfehlungen für die Erstellung von Hitzeaktionsplänen
- Weltgesundheitsorganisation (WHO) (2019): Gesundheitshinweise
- Weltgesundheitsorganisation (WHO) (2008): Heat-Health Action Plan