02.09.2025

Hitzeschutz in sozialen Einrichtungen

Hitzevorsorge und Anpassungsmaßnahmen in sozialen Einrichtungen

Soziale Einrichtungen wie Kindertagesstätten, Pflegeheime und Krankenhäuser spielen eine zentrale Rolle in der Hitzevorsorge und bei Anpassungsmaßnahmen, da sie vulnerable Personengruppen betreuen, die besonders anfällig für hitzebedingte Gesundheitsrisiken sind. Dazu gehören vor allem Ältere, Menschen mit chronischen Erkrankungen oder Behinderungen sowie Kleinkinder. Die Wechselwirkung zwischen zunehmender Hitzeexposition und der oft angespannten Personalsituation erhöht das Gesundheitsrisiko sowohl für die Betreuten als auch für die Mitarbeitenden. Entsprechend groß ist die Verantwortung für soziale Einrichtungen, sich auf Hitze und andere Wetterextreme vorzubereiten und Schutzmaßnahmen durchzuführen. Der Qualitätsausschuss Pflege empfiehlt die Entwicklung und Umsetzung einrichtungsbezogener Hitzeschutzpläne für stationäre und ambulante Pflegedienste sowie Tagespflegeeinrichtungen. Diese Pläne sollen aufzeigen, wie sich die Einrichtungen auf Hitzeereignisse vorbereiten und wie Mitarbeitende im Akutfall handeln sollen. Dazu wurden auch Musterhitzeschutzpläne, beispielsweise für Krankenhäuser und stationäre Pflegeeinrichtungen entwickelt, u.a. vom Bundesministerium für Gesundheit, vom Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen (LZG.NRW) und dem Aktionsbündnis Hitzeschutz Berlin.  

Hitzeschutzpläne helfen bei der Identifizierung besonders gefährdeter Personen und unterstützen die Sensibilisierung und Schulung der Mitarbeitenden. Entsprechende Fortbildungen beinhalten spezifische Aspekte des Hitzeschutzes, das Erkennen von Hitzesymptomen und Sofortmaßnahmen. Einfache Maßnahmen, die soziale Einrichtungen im Vorfeld von Hitzeereignissen treffen können, umfassen Verschattungseinrichtungen wie Jalousien, die Bereitstellung von Getränken, die Umstellung auf leichte Kost sowie die Aktivierung zentraler Kühlungseinrichtungen, falls vorhanden. Bei starker und extremer Wärmebelastung sollte das Trinkverhalten überwacht und körperliche Belastung vermieden werden. Langfristig sind bauliche Maßnahmen wie Wärmeschutzfenster, Fassadenbeschattungsanlagen, Dachbegrünung, Sonnensegel und Baumpflanzungen wichtig, um Innenräume kühl zu halten. Auch die Zusammenarbeit mit Hausärzten, die Einbindung kommunaler Hilfen für Menschen ohne gesicherten Wohnraum und die Nutzung kühler Räume (z.B. in Kirchen) sind weitere vorsorgende Aspekte (Quelle: LZG.NRW).

In der Praxis gibt es vielfältige Beispiele der Anpassung von sozialen Einrichtungen. Für das AWO Obdachlosenheim in Potsdam wurden beispielsweise ein Klimaanpassungskonzept erstellt und auch die Kindertagestätte Griembergsweg, Berlin und die Kindertagesstätte Sieversstraße in Köln setzten Anpassungsmaßnahmen um. Weitere Beispiele zur Anpassungen von sozialen Einrichtungen finden Sie hier in der Sammlung der Praxisbeispiele. 

Quellen:

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