Kommunale Hitzehotspots
Kommunale Hitzehotspots
Innerstädtische Bereiche weisen häufig deutlich höhere Temperaturen auf als das weniger bebaute Umland. Dieser urbane Hitzeinseleffekt führt zu einer höheren Belastung von Stadtbewohner*innen. Kommunale Hitzehotspots entstehen vor allem durch einen hohen Versiegelungsgrad und fehlende Begrünung, eine hohe Bebauungsdichte und schlechte Luftzirkulation. Befinden sich soziale Einrichtungen für vulnerable Gruppen (z.B. Seniorenheime, Kitas, Krankenhäuser) in solchen Gebieten, stellt dies ein erhöhtes Risiko für die dort untergebrachten Personen dar. Die Identifizierung von Hitzehotspots ist ein wichtiger erster Schritt für Kommunen bei der Entwicklung von Hitzeaktionsplänen und der Priorisierung von Maßnahmen zur Hitzeprävention. Dies kann beispielsweise durch Kartierungen erfolgen, welche die räumliche Verteilung der Temperaturen in der Stadt aufzeigen. Die Kenntnis von kommunalen Hitzehotspots ermöglicht es, gezielte Maßnahmen wie die Schaffung von Grün- und Wasserflächen, die Entsiegelung von Flächen, die Förderung von Dach- und Fassadenbegrünung sowie die Einrichtung von kühlen Orten in den am stärksten betroffenen Gebieten umzusetzen. Auch die Information und Sensibilisierung der Bevölkerung in diesen Gebieten über Hitzerisiken und Schutzmaßnahmen ist von besonderer Bedeutung (Blättner et al. (2019); Hertel et al. (2023)).
Wie Hitzehotspots in der Praxis identifiziert werden können, zeigen beispielhafte Kommunen hier in unserer Praxisdatenbank.
Quelle:
- Blättner, Beate; Wöhl, Caroline; Grewe, Henny Annette (2020): Methoden zur Bewertung der Sensitivität der Bevölkerung gegenüber Hitzeextremen in städtischen Wohngebieten
- Hertel, Daniel; Pößneck, Janine; Kabisch, Sigrun; Schlink, Uwe (2023): Hitzestress in Stadtquartieren – Methodik und empirische Belege unter Nutzung des Planetary-Health-Ansatzes