Stadt Kerpen - Anpassung an die Folgen des Klimwandels als Reallabor Kolpingstadt Kerpen im Rheinischen Revier (ARKE)

Die Kolpingstadt Kerpen arbeitet zusammen mit der Technischen Hochschule (TH) Köln, um im Rahmen eines Reallabors ein Klimaanpassungskonzept zu erstellen. Dafür werden Stadtklima- und Betroffenheitsanalysen erstellt, um die konkrete Gefährdung durch Folgen des Klimawandels festzustellen. Durch die Analysen sollen lokalspezifische Maßnahmen für eine gegenwärtige und zukünftige Anpassung identifiziert und erstellt werden.  

Das Projekt wird erst Anfang 2026 abgeschlossen. Nach Ende der Laufzeit wird der vorliegende Eintrag aktualisiert.

Raum gefüllt mit Menschen, die um einen Tisch stehen und sich die Poster an der Wand anschauen. Das zentrale Poster trägt den "Titel Maßnahmen für die Klimaanpassung in Kerpen" auf dem bereits einige Post-its eingeklebt sind.

Erarbeitung möglicher Anpassungsmaßnahmen mit verschiedenen Akteur:innen. Quelle: Kolpingstadt Kerpen

Abgemähtes Feld mit Laublosen hohen Bäumen im Hintegrund.

Landschaftschutzgebiet Frenser Graben bei Kerpen. Quelle: Kolpingstadt Kerpen

Karte der Stadt Kerpen mit verschiedenen Post-Its, die anzeigen, wo eine hohe Wärmebelastung empfunden wurde.

Partizipative Karte heißer Orte in der Stadt. Quelle: Kolpingstadt Kerpen

Förderprogramm
Förderung von Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels (DAS) – Förderschwerpunkt 3: Kommunale Leuchtturmvorhaben - Förderkennzeichen 67DAS276A
Themenfeld
Bevölkerungsschutz und Gesundheit
Graue Infrastruktur
Hitze und Trockenheit
Partizipation, Bildung
Stadtplanung
Laufzeitbeginn
04/2023
Laufzeitende
03/2026
Name der Gebietskörperschaft / Einrichtung
Stadt Kerpen
Bundesland
Nordrhein-Westfalen

Ziele und Aktivitäten

Motivation

Extremereignisse wie Starkregen, Hitzewelle, Dürreperioden oder Überschwemmungen werden durch den Klimawandel häufiger. Daher gilt es, sich auch in der Stadt Kerpen bestmöglich auf die Folgen vorzubereiten. Ein besonderer Fokus hierbei liegt auf der Land- und Forstwirtschaft sowie auf der Regional- und Bauleitplanung. Die Zusammenarbeit mit der TH Köln ermöglicht umfassende Analysen der gegenwärtigen klimatischen Situation und schließt verschiedene Zukunftsszenarien mit ein.

Spezifikation

Der Erarbeitung einer detaillierten Klimawandelanpassungsstrategie sollen umfangreiche Analysen der klimatischen Veränderungen und deren Auswirkungen zugrunde liegen. Folgender Workflow soll dies gewährleisten: 

  • Analysen der des Klimawandels und der Klimavariabilität in der Vergangenheit und unter spezifischen Zukunftsszenarien
  • Kartierung der Risiken, Fokussierung
  • Lokale Wissensabfrage zur Bewertung und Verortung der Klimarisiken
  • Entwicklung lokalspezifischer Maßnahmen (inklusiver Bewertungskriterien)
  • Auswahl und Umsetzung erster Pilotmaßnahmen mit anschließender Bewertung 

Die Ergebnisse der einzelnen Schritte werden ausgewertet und die nachfolgenden Aktionen dementsprechend angepasst. So konnten beispielsweise durch die Analyse die Schwerpunktthemen Hitze, Trockenheit und Starkregen gesetzt werden. Ausführlichere Informationen sind unter den Ergebnissen zu finden. 

Kooperation und Vernetzung

Die klimatische Situation der letzten Jahrzehnte wurde durch den Projektpartner TH Köln analysiert. Für die modellierten Stadtklimaanalysen auch für die verschiedenen Zukunftsszenarien („starker“ und „schwacher“ Klimawandel) wurde das Büro GEO NET Umweltconsulting beauftragt. Für die Maßnahmenerarbeitung in Bezug auf Eindämmung des Hitzerisikos und auf Starkregen- und Trockenheitsvorsorge wird das Projekt durch das Büro Must Städtebau aus Köln unterstützt. Der Schwerpunkt der Arbeit von Must Städtebau liegt auf der strategischen Stadtentwicklung und der Bauleitplanung. 

Da die Beteiligung verschiedener Akteurs Gruppen für den gesamten Prozess essenziell ist, wurde ein verwaltungsinternes Kernteam gebildet, das sich regelmäßig trifft. Zudem wurde eine Steuerungsgruppe mit externen Expert:innen gegründet (z. B. aus Politik, Umwelt-NGOs, Land- und Forstwirtschaft, Erftverband), die in Workshops zusammenkommt. Auch in Workshops organisiert ist die Beteiligung der Bürgerschaft vor Ort. 

Erkenntnisse

Projektergebnisse

Das Anpassungskonzept wird zum Projektende Ende März 2026 fertiggestellt Die Ergebnisse der Analysen und die thematische Ausrichtung der darauffolgenden Schritte können hier jedoch bereits dargestellt werden 

Die klimatischen Analysen zeigen einen Anstieg in der Durchschnittstemperatur. Obwohl bisher kein Anstieg in den Starkregenereignissen erkennbar ist, steigt die Wahrscheinlichkeit des Auftretens mit der bereits messbaren Erwärmung. Die räumlichen Analysen ergaben ein erhöhtes Trockenheitsrisiko für einen Großteil der landwirtschaftlichen Flächen und Waldflächen. Diese Ergebnisse führten zu den Schwerpunktthemen Hitze, Starkregen und Trockenheit.  

Die Modellierungen der Zukunftsszenarien und des Ist-Zustandes wurden mit Bevölkerungsdaten verknüpft (wo liegen z. B. Kitas oder Pflegeheime) und in eine Planungshinweiskarte überführt. Die Karte gibt zum Beispiel Hinweise darauf, wo die Hitzebelastung besonders hoch ist und kann so für eine Priorisierung der Maßnahmenerstellung verwendet werden. 

Weiterhin wurden die bisherigen Klimaanpassungsmaßnahmen und bestehenden Tätigkeiten in Kerpen erfasst. Nach Einschätzung der Verwaltung zu den klimatischen Auswirkungen konnten die relevanten Handlungsbereiche festgestellt werden. Besonders für die Entwicklung der Maßnahmen ist ein reger Austausch verschiedener Akteurs-Gruppen, insbesondere auch der Bürgerschaft, wichtig und gewünscht. 

Herausforderungen

Das Projekt verzögert sich aus verschiedenen Gründen. Zum einen lagen für die klimatischen Analysen nicht alle Daten rechtzeitig vor. Zum anderen bedarf es aufgrund der hohen Interdisziplinarität des Querschnittsthemas Klimaanpassung viele verschiedene Akteur:innen auch außerhalb der Verwaltung. Die Zuarbeit einzelner Akteure konnte – z. B. durch Personalmangel – nicht innerhalb des Zeitplans erfolgen. Zudem ist teilweise die Teilnahme an Workshops unter den Erwartungen zurückgeblieben. 

Erkenntnisse

Der Prozess an sich hat zu einigen wichtigen Erkenntnissen geführt. Besonders die Beteiligung verschiedener Akteur:innen nimmt eine Schlüsselrolle ein. Die zum Teil sehr unterschiedlichen Akteur:innen sollten durch ein gutes Management stets aufgeklärt, mitgenommen und motiviert sein. So sollten beispielsweise die für die Umsetzung der geplanten Maßnahmen Zuständigen den Prozess von Beginn an mitbekommen haben, um die gesamte Situation zu verstehen.  

Zudem wurde festgestellt, dass auch schon ohne Konzept Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel in Kerpen durchgeführt wurden. Dies schließt auch Maßnahmen mit ein, die trotz abweichenden fachlichen Fokus die Anpassung mit adressiert haben.  

Wie die Analysen gezeigt haben, reichen die bisherigen Maßnahmen allerdings nicht aus, was verdeutlicht, dass die Klimaanpassung ein kontinuierlicher Prozess ist. Bei diesem Prozess ist die enge Zusammenarbeit von Verwaltung, der Bürgerschaft und weiteren externen Akteur:innen entscheidend.

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