Landeshauptstadt Schwerin – Integriertes Starkregenentwässerungskonzept
Die Landeshauptstadt Schwerin hat sich zum Ziel gesetzt, die Resilienz der Stadt zu stärken. Auf der Grundlage von Gefährdungs- und Risikoanalysen wurde ein integriertes Starkregenentwässerungskonzept (ISREK) entwickelt. Das Konzept entsteht in enger Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren und wird durch Bürgerveranstaltungen begleitet, um die Bevölkerung zu sensibilisieren. Gefördert vom Bundesumweltministerium, ist das ISREK Teil des Klimaanpassungsplans „Klimagerechtes Schwerin“.
Allgemeine Informationen
Ort/Einrichtung
Weiterführende Links
Ziele und Aktivitäten
Die Notwendigkeit der Entwicklung von mehr Resilienz gegenüber Starkregen in Schwerin ergab sich nach zwei außergewöhnlichen Starkregenereignissen. Insbesondere der Innenstadtbereich war betroffen, wo mehrere Straßen, Grundstücke, Keller und ein Fußgängertunnel überflutet wurden. Diese Vorfälle sind Ausdruck der Folgen des Klimawandels, der zu intensiveren und unregelmäßigeren Niederschlägen führt. Diese Herausforderungen verdeutlichen den dringenden Bedarf, die Resilienz gegenüber Starkregen strategisch zu erhöhen und ein Konzept zur Entwässerung bei Starkregen zu entwickeln, um künftige Schäden zu minimieren und die Stadt nachhaltig zu schützen. Schon 2016 wurde mit der Erarbeitung eines ersten Klimaanpassungskonzeptes begonnen, welches novelliert wurde, um Klimaschutz und Klimaanpassung zusammenzudenken. 2019 beschloss die Stadtverwaltung zusätzlich ein Starkregenentwässerungskonzept zu integrieren.
Zur Erstellung des Starkregenentwässerungskonzepts wurde zunächst eine Arbeitsgruppe gegründet, die von der Fachgruppe Wasser- und Bodenschutz geleitet wird. Die Schweriner Abwasserbetriebe, der Wasser- und Bodenverband „Schweriner See/Obere Sude“ und weitere Akteure sind ebenfalls an der Gruppe beteiligt. Das Vorgehen im Projekt folgt einem strukturierten, dreistufigen Ansatz. Zunächst wurde eine umfassende Gefährdungsanalyse durchgeführt, bei der ein Niederschlags-Abfluss-Modell erstellt und Gefährdungskarten entwickelt wurden, um potenziell gefährdete Gebiete in Schwerin zu identifizieren. Dabei wurde die Interaktion zwischen Oberflächenabfluss, Kanalisation und Grundwasser untersucht. Aufbauend darauf erfolgt eine Risikoanalyse, um die Folgen von Überflutungen für schützenswerte Objekte und Infrastrukturen zu bewerten und ihre Vulnerabilität zu ermitteln. Abschließend werden konkrete Maßnahmen abgeleitet, um zukünftige Schäden zu minimieren. Das Projekt wird durch Öffentlichkeitsarbeit ergänzt, die Bürger*innen sensibilisiert und Informationen zur Eigenvorsorge vermittelt. Die Ergebnisse fließen in ein Handlungskonzept ein, das die Grundlage für eine nachhaltige Umsetzung bildet.
Für die Erstellung des integrierten Starkregenentwässerungskonzepts arbeiten die Schweriner Abwasserbetriebe, der Wasser- und Bodenverband „Schweriner See/Obere Sude“ und weitere Akteure unter der Leitung der Fachgruppe Wasser- und Bodenschutz des Fachdienstes Umwelt der Landeshauptstadt Schwerin zusammen.
Erkenntnisse
Im Rahmen des Projektes wurde bereits eine Starkregengefahrenkarte erstellt und der Öffentlichkeit vorgestellt und zugänglich gemacht. Hier wurden zudem erste Ergebnisse der kommunalen Gefährdungsanalyse präsentiert.
Die Arbeitsgruppe bringt verschiedene Akteure aus den Ressorts der gesamten Stadtverwaltung an einen Tisch und ermöglicht so die Berücksichtigung der Sichtweisen und Herausforderungen aller Projektbeteiligten. So können Starkregenbelange nachhaltig in bestehende Prozesse integriert werden.