10.09.2025

Klimaangepasst Bauen in der Kommune und beim Eigenheim

Klimaangepasstes Bauen – Strategien und Maßnahmen für Liegenschaften und Eigenheim

Der Klimawandel stellt neue Anforderungen an unsere bebaute Umwelt: Hitzeperioden, Starkregen und Hochwasser belasten zunehmend kommunale Infrastruktur und Wohnhäuser. Vor allem dichte Quartiere mit wenig Grün heizen sich im Sommer besonders auf und wirken sich negativ auf die Gesundheit und Lebensqualität der dort ansässigen Menschen aus. Starkregen und Hochwasser hingegen können bei unzureichenden Vorsorgemaßnahmen und Entwässerungssystemen zu Überschwemmungen führen und verursachen damit jedes Jahr große Schäden an Gebäuden und Infrastrukturen (UBA 2022).

Um die zentralen Risiken der Überhitzung, Wasserschäden und die Belastung technischer Anlagen zu begegnen und gleichzeitig weiteren Anforderungen wie dem steigenden Bedarf nach bezahlbarem Wohnraum sowie der angestrebten Treibhausgasneutralität gerecht zu werden, müssen bestehende Gebäude und Infrastrukturen nach und nach modernisiert und neue Projekte von Anfang an klimaangepasst geplant und umgesetzt werden (UBA 2023). Dabei empfiehlt sich eine Kombination planerischer, technischer und naturbasierter Maßnahmen: gegen Hitze kommen zum Beispiel helle Fassadenoberflächen, Sonnenschutzelemente oder Dach- und Fassadenbegrünung zum Einsatz um zu angenehmeren Innenraumtemperaturen beizutragen. Bei Starkregen kann das gezielte Ableiten und Speichern des Wassers, beispielsweise durch blau-grüne Dächer, unter- und oberirdische Speicherbecken sowie Retentionsflächen und -mulden vor Überschwemmungen schützen (BBSR 2022).

Ein weiterer bewährter Ansatz ist das Konzept der „Schwammstadt“, das Rückhaltung und Speicherung, Versickerung und Verdunstung von Wasser kombiniert. Neben der Schadensvorsorge an Gebäuden und Infrastrukturen wirkt sich das Schwammstadtkonzept zudem positiv auf die Biodiversität auf und steigert die Aufenthaltsqualität für die Bürger*innen (ZKA 2024).

Neben der Anpassung der eigenen Liegenschaften und Infrastrukturen tragen Kommunen eine zentrale Verantwortung, Bürger*innen zur Eigenvorsorge zu motivieren. Aktive Ansprache und praxisnahe Angebote, beispielsweise Informationskampagnen und Beratung, stärken das Bewusstsein und die Bereitschaft zur Umsetzung privater Anpassungsmaßnahmen (UBA 2017): Hierzu gehören etwa Rückstauklappen, erhöhte Kellerfenster und wasserdichte Türen, die vor Starkregen schützen; Rollläden, Vordächer oder gezielte Bepflanzungen zur Beschattung des Hauses, oder begrünte Dächer und Gärten zur Reduzierung von Hitze (BMWSB 2024). 

Informationen, wie dies in der Praxis aussehen kann, finden Sie in dem Praxisbeispiel der Stadt Essen zur Umgestaltung eines Wohngebietes oder im Projekt der Stadt Oberhausen zur Dach- und Fassadenbegrünung. Weitere Beispiele gibt es hier in der Praxisdatenbank. 


Quellen:

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