Stadt Meerbusch - Klimafolgenanpassungskonzept

Die Stadt Meerbusch hat als Reaktion auf die immer stärker spürbaren Folgen des Klimawandels  im Jahr 2019 ein umfassendes Klimaanpassungskonzept erarbeitet. Dieses bildet gemeinsam mit dem 2012 vorgelegten Klimaschutzkonzept die Basis für die Klimapolitik der Stadt Meerbusch. 

Begrünter Schulhof Eichendorffschule (Stadt Meerbusch)

Begrünter Schulhof Eichendorffschule (Stadt Meerbusch)

Bewässerungssack für Bäume (Stadt Meerbusch)

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Alter Markt Lank Fronhof (Stadt Meerbusch)

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Meerbusch Wasser adobe

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Meerbusch Kloster adobe

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Meerbusch Kirchturm adobe

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Förderprogramm
ohne Förderung
Themenfeld
Bevölkerungsschutz und Gesundheit
Graue Infrastruktur
Grüne Infrastruktur
Hitze und Trockenheit
Stadtplanung
Überflutung
Laufzeitbeginn
01/2019
Laufzeitende
06/2020
Name der Gebietskörperschaft / Einrichtung
Meerbusch
Bundesland
Nordrhein-Westfalen

Ziele und Aktivitäten

Motivation

Die Europäische Union fordert ihre Mitglieder auf, nationale Anpassungsstrategien an den Klimawandel zu entwickeln. In der deutschen Anpassungsstrategie heißt es: Da Anpassung in den meisten Fällen auf regionaler oder lokaler Ebene erfolgen muss, sind viele Entscheidungen auf kommunaler oder Kreisebene zu treffen.“ Meerbusch kommt mit der Erarbeitung des Konzepts zur Klimafolgenanpassung seiner kommunalen Verantwortung nach. 

Mit dem Klimafolgenanpassungskonzept sollten die bereits eingetretenen und erwarteten Folgen des Klimawandels, wie bspw. Hitzewellen oder Starkregenereignisse in der Stadt abgefedert werden. Ein wichtiges Ziel bei der Erarbeitung des Konzepts war es, das Wissen und die Erfahrungen der Lokalbevölkerung einzubeziehen. 

Spezifikation

Zu Beginn der Konzepterstellung erfolgte eine Expositions- und Vulnerarbilitätsanalyse, um festzustellen, inwiefern Meerbusch von den Folgen des Klimawandels schon betroffen ist bzw. in Zukunft sein wird. Diese Analysen erfolgten anhand von regionalen Klimamodellen bezogen auf drei aufeinanderfolgende Zeithorizonte. Die Ergebnisse zeigten einen zu erwarteten starken Temperaturanstieg in der Stadt, v. a. im Sommer. Außerdem zeigte sich eine Tendenz zu immer trockeneren Sommern und feuchteren Wintern, wodurch in Zukunft gerade im Sommer mit einem Rückgang des natürlichen Wasserdargebots zu rechnen sein würde. Im Rahmen der Vulnerabilitätsanalyse wurden Bereiche innerhalb des Stadtgebiets identifiziert, die zukünftig besonders stark vom Klimawandel betroffen sein werden. Somit wurden für die Stadtverwaltung relevante Handlungsfelder ausgemacht. 

Innerhalb dieser Handlungsfelder wurde die Klimaanpassungsstrategie entwickelt, mit der Zielsetzung die Wohn-, Arbeits- und Lebensqualität in der Stadt zu erhalten und zu verbessern. In der Strategie wird Klimaanpassung als Querschnittsaufgabe verstanden, die der Zusammenarbeit der Stadtverwaltung mit städtischen Betrieben, der Öffentlichkeit und der lokalen Wirtschaft bedarf. Die Strategie beinhaltet fünf Kernziele: 1. Sicherung der Gesundheit und Lebensqualität der Meerbuscher Bevölkerung 2. Bewältigung von Hitze und Trockenperioden in der Stadt 3. Schutz der Gebäude und Infrastrukturen vor Starkregenereignissen 4. Klimaangepasstes Verwaltungshandeln und Planen 5. Aktive Beteiligung der lokalen Öffentlichkeit und Wirtschaft. 

Zur Erreichung dieser Kernziele wurde ein Maßnahmenkatalog erarbeitet. Dieser beinhaltet vier Kernbereiche: Unter den Kernbereich Analysen fallen Maßnahmen wie die Erstellung von Starkregengefahrenkarten. Der Bereich Stadt- und Freiraum umfasst Maßnahmen wie die Entsiegelung und/oder Verschattung öffentlicher Räume oder den Regenwasserrückhalt im öffentlichen Raum. Unter den Bereich Prozesse und Instrumente kann zum Beispiel die Erstellung eines Hitzeaktionsplans gefasst werden. Zuletzt beinhaltet der Kernbereich Kommunikation und Sensibilisierung bspw. Informationskampagnen für Bürger*innen. 

Kooperation und Vernetzung

Das Klimafolgenanpassungskonzept wurden in Kooperation zwischen der Stadt Meerbusch und der MUST Städtebau GmbH sowie der GEO-NET Umweltconsulting GmbH erarbeitet. 

Erkenntnisse

Projektergebnisse

Durch die Vulnerabilitäts- und Expositionsanalysen im Rahmen der Konzepterstellung konnten besonders gefährdete Räume und Personengruppen in der Stadt identifiziert werden. Durch die Integration aller betroffenen Fachämter konnte Expert*innenwissen aus allen Bereichen zusammengetragen werden. 

Die aus den Analysen hervorgegangenen Erkenntnisse über die stadtklimatologischen Bedingungen können bei zukünftigen planerischen und baulichen Tätigkeiten in Meerbusch berücksichtigt werden, um im Sinne einer klimagerechten Stadtentwicklung Entscheidungen treffen zu können.

Herausforderungen

Eine Herausforderung der Klimarisikenanalyse besteht darin, dass bestimmte Extremwetterereignisse, wie Stürme oder Starkregenereignisse nur schwer vorherzusagen sind. Dennoch muss die Stadt für solche Ereignisse vorbereitet sein. 

Bei der Umsetzung des Konzepts besteht die Herausforderung, dass die gewonnenen Erkenntnisse bei allen räumlichen Planungen und Genehmigungen vermehrt Berücksichtigung finden müssen, ohne den Verwaltungsaufwand spürbar zu erhöhen. Hierzu sollten verwaltungsinterne Verfahrensregeln für die Kooperation zwischen den beteiligten Fachbereichen erarbeitet werden. 

Im Auftrag des:

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