Stadt Leipzig- Straßenbaumkonzept Leipzig 2030

Das Leipziger Straßenbaumkonzept 2030 setzt einen strategischen Handlungsrahmen für die Weiterentwicklung des gesamten städtischen Straßenbaumbestands bis zum Jahr 2030. Die verabschiedeten Leitlinien tragen zum im integrierten Stadtentwicklungskonzept und in der Freiraumstrategie formulierten Ziel einer nachhaltig wachsenden Stadt maßgeblich bei. 

Das kommunale Stadtbaumkonzept befasst sich mit dem Erhalt der 57.000 Stadtbäume und der jährlichen Erweiterung um je 1000 Bäume, sowie der Kompensation weiterer ca. 600 Bäume pro Jahr. Damit trägt es zu einer verbesserten Luftqualität und zur Anpassung an die spürbaren Auswirkungen des Klimawandels in der Stadt bei. 

 

Stadtwald
Stadtwald

Stadtwald Amsterdam

Förderprogramm
finanziert aus öffentlichen Mitteln
Themenfeld
Grüne Infrastruktur
Stadtplanung
Laufzeitbeginn
01/2021
Laufzeitende
12/2030
Name der Gebietskörperschaft / Einrichtung
Leipzig
Bundesland
Sachsen

Ziele und Aktivitäten

Motivation

Bäume sind ein wesentlicher Bestandteil der grünen Infrastruktur Leipzigs. Neben der ästhetischen Wirkung leisten sie einen Beitrag zur Umsetzung des Luftreinhalteplans sowie zur Anpassung an den Klimawandel. So spenden Straßenbäume zum einen Schatten für Radfahrer*innen und Fußgänger*innen und schützen die Bevölkerung bei Hitzewellen. Zum anderen verhindern sie das Aufheizen der versiegelten Oberflächen und sorgen durch Verdunstung für eine höhere Luftfeuchtigkeit und bereiten somit ein angenehmes Stadtklima an heißen Tagen.

Außerdem können Stadtbäume Gase und Aerosole, die im Stadtverkehr entstehen, absorbieren und helfen so dabei, Stickstoffdioxid- und Feinstaubwerte in der Stadt zu senken. 

Zuletzt bieten Stadtbäume auch Lebensraum für Vögel, Eichhörnchen und Insekten und tragen so zur Förderung der Biodiversität bei. 

Spezifikation

Das Straßennetz und der Straßenbaumbestand wurden analysiert, um Potenziale identifizieren zu können. Daraus wurden Maßnahmen abgeleitet, welche sich in Bestandserhalt und Bestandserweiterung unterteilen lassen. Bestandserhalt meint nicht nur die Pflege bestehender Bäume, sondern auch die Nachpflanzung bspw. im Falle der Beschädigung eines Baumes. Bestandserweiterung umfasst sowohl die Ergänzungspflanzung (also das Schließen von Lücken im Baumbestand) als auch die Erstpflanzung auf Straßenabschnitten und in Vierteln, wo bisher kaum oder wenig Straßenbäume vorhanden waren. Die Begrünung von bisher weniger grünen Stadtteilen hilft auch dabei, gerade diese Bereiche für Bewohner*innen der Stadt attraktiver zu machen. 

Bei der Erstellung des Straßenbaumkonzepts wurde die Leipziger Bevölkerung aktiv miteinbezogen. Auf drei öffentlichen Veranstaltungen wurden die Bedeutung der Stadtbäume sowie die Notwendigkeit des Straßenbaumkonzepts erläutert. Dabei konnten Bürger*innen ihre Anforderungen an das Straßenbaumkonzept einbringen. Außerdem wurde die Bürgerschaft über Baumpatenschaften und Bewässerungsaktionen eingebunden.

Ein regelmäßiges Monitoring des Bestandes finden durch die Ermittlung des Grünvolumens alle fünf Jahre statt.

Erkenntnisse

Projektergebnisse

In den beiden Handlungsfeldern Bestandserhalt und Bestandserweiterung wurde das vorhandene Leipziger Straßenbaumnetz kategorisiert und in vier Prioritätsstufen sortiert. In der Analyse wurden 273 Straßenkilometer mit sehr hoher Handlungspriorität sowie 328 Straßenkilometer mit hoher Handlungspriorität identifiziert. Auf über 1100 Straßenkilometern wurde eine mittlere oder geringe Handlungspriorität zugeordnet. Für die einzelnen Straßen wurden anschließend bepflanzbare Orte markiert, die in den kommenden Jahren mit geeigneten Straßenbäumen bepflanzt werden sollen. 

Die Verantwortung für die Umsetzung der Bepflanzung wurde je nach Handlungsfeld und Ausgangssituation zwischen dem Amt für Stadtgrün und Gewässer (ASG), dem Verkehrs- und Tiefbauamt (VTA), dem Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung (ASW) und dem Stadtplanungsamt (SPA) aufgeteilt.

Herausforderungen

Gerade eine städtische Umgebung und die spürbaren Auswirkungen des Klimawandels stellen für Bäume eine Gefahr dar. Hitze und Wassermangel in stark versiegelten Flächen sowie ein eingeschränktes Wurzelwachstum in durch Kabel- oder Rohre beengten Böden, verlangsamen oder stoppen das Wachstum der Bäume. Die Feinstaub- und Stickstoffdioxidbelastung verkürzen außerdem die Lebensdauer der Bäume. Vandalismus und Beschädigungen durch den laufenden Verkehr stellen ein weiteres Problem dar. So erreichen Stadtbäume nur etwa 50 Prozent, Straßenbäume nur etwa 25 Prozent ihrer potenziellen Altersspanne. 

Dadurch entstehen für die Stadt erhöhte Kosten und ein erhöhter Personalbedarf für die Pflege und Kontrolle der Bäume und ihrer Umgebung. Eine regelmäßige Kontrolle der Bäume ist wichtig, um die Gefahr durch Astbrüche bei Schnee oder Sturm möglichst gering zu halten und kranke Bäume schnell zu erkennen. 

Erkenntnisse

Eine zentrale Erkenntnis der Erarbeitung des Straßenbaumkonzepts ist die Identifizierung eines Potenzials für weitere rund 45.000 Straßenbäumen in Leipzig. Das entspricht zusätzlichen 80 Prozent des Baumbestandes von 2021. Außerdem wurde in den Analysen deutlich, dass einige der vorhandenen Baumarten im Zuge des fortschreitenden Klimawandels nicht mehr geeignet sein werden und daher andere Baumarten bei der Erweiterung des Straßenbaumbestandes genutzt werden müssen. Zuletzt wurde auch deutlich, dass die Bürger*innen Leipzigs großes Interesse an einer grünen Stadt haben und die Umsetzung des Konzepts aktiv unterstützen. 

Im Auftrag des:

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