Kreis Stormarn - Klimaanpassungskonzept

Der Kreis Stormarn hat ein Klimaanpassungskonzept entwickelt, um die Region besser auf die Folgen des Klimawandels vorzubereiten. Sie hat dazu verschiedene Bereiche wie Gesundheit, Wasserwirtschaft und Biodiversität unter die Lupe genommen und Betroffenheiten analysiert und entsprechende Maßnahmen geplant. Ein Monitoring sorgt für die Überprüfung der Fortschritte und Anpassung der Strategie. Mit dem Beschluss für das Konzept im Juni 2024 setzt der Kreis ein wichtiges Zeichen für eine nachhaltige und widerstandsfähige Zukunft.

Karte des Kreises Stormarn mit grünen, orangenen und roten Pixeln. Die Farbe der Pixel gibt Auskunft, wie hoch das Gefahrenrisiko bei Hitze ist (Rot ist ein hohes Risiko).

Hitzegefahrenkarte Kreis Stormarn. Quelle: Sarah Hartwig

Nadelwald mit grünem Boden und hellgrünen Büschen im Vordergrund

Umgebautes, gesundes Waldstück. Quell: Sarah Hartwig

Feuchtwiese. Links ist ein Weg rechs sieht man eine Wasserfläche und hohes Schilfgras.

Wiedervernässte Wolkenweher Niederung. Quelle: Sarah Hartwig

Förderprogramm
BMUV-Programm 'Anpassung an den Klimawandel (DAS)' mit dem ,Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels'. Förderkennzeichen: 67DAA00101
Themenfeld
Hitze und Trockenheit
Partizipation, Bildung
Stadtplanung
Überflutung
Laufzeitbeginn
10/2022
Laufzeitende
09/2024
Name der Gebietskörperschaft / Einrichtung
Kreis Stormarn
Bundesland
Schleswig-Holstein

Ziele und Aktivitäten

Motivation

Der Kreis Stormarn hat sich die Erstellung des Klimaanpassungskonzepts zum Ziel gesetzt, um die Region gezielt auf die spürbaren Folgen des Klimawandels wie Hitze, Starkregen und Trockenheit vorzubereiten. Aus internationalen (Pariser Abkommen), EU- (Klimagesetz) und nationalen (Klimaanpassungsgesetz) Vorgaben entstehen Verpflichtungen, die die Dringlichkeit lokaler Maßnahmen unterstreichen. Ereignisse wie die trockenen Sommer 2018 und 2019 sowie das Hochwasser im Winter 2024 verdeutlichen, dass Extremwetterereignisse auch im Kreis Stormarn zunehmen und Schäden hinterlassen. Hitze, Starkregen, Trockenheit und Überschwemmungen konfrontieren die Region schon heute mit den Folgen des Klimawandels. Die Motivation für das Klimaanpassungskonzept liegt darin, diese Folgen zu bewältigen, Schäden zu minimieren und den Kreis widerstandsfähiger zu machen.

Spezifikation

Das integrierte Klimaanpassungskonzept des Kreises Stormarn wurde entwickelt, um den Herausforderungen des Klimawandels auf lokaler Ebene gerecht zu werden. Zu Beginn der Erarbeitung wurde eine Gesamtstrategie formuliert, die übergeordnete Ziele und methodische Leitlinien festlegt. Dabei steht im Mittelpunkt, die Resilienz gegenüber Klimafolgen zu erhöhen, Schäden zu vermeiden und die Zusammenarbeit relevanter Akteure zu stärken. Als Grundlage für die Maßnahmenentwicklung wurden 15 Handlungsfelder definiert, von denen 12 als besonders relevant priorisiert wurden. Diese Handlungsfelder werden in weiteren Analysen und der Maßnahmenausarbeitung stärker berücksichtigt und zeitlich priorisiert. 

Ein zentraler Schritt war die Analyse des klimatischen Ist-Zustands sowie die Erstellung von Zukunftsszenarien. Dabei wurden aktuelle klimatische Verhältnisse im Kreis Stormarn und Schleswig-Holstein anhand von Indikatoren wie Hitzetage, Starkregentage und Trockenperioden untersucht. Die Prognosen zu unterschiedlichen Emissionspfaden liefern die Basis für die Abschätzung zukünftiger Klimafolgen. Auf diesen Analysen aufbauend erfolgte eine umfassende Vulnerabilitätsanalyse. Besonders betroffene Bereiche, sogenannte Hotspots, wie landwirtschaftliche Flächen, Wälder oder urbane Strukturen, wurden identifiziert, um gezielte Maßnahmen zu entwickeln.

Die Einbindung relevanter Akteure war ein bedeutender Bestandteil des Projekts, um die Sensibilisierung für das Thema und die Motivation zur Mitwirkung zu erhöhen und Netzwerke zu stärken. Im Rahmen eines Beteiligungsprozesses, der Workshops, eine Auftaktveranstaltung und eine enge Zusammenarbeit mit Fachakteuren umfasste, wurden Herausforderungen und Notwendigkeiten evaluiert.

Auf Grundlage der Analyseergebnisse und der priorisierten Handlungsfelder wurde im Rahmen eines ressortübergreifenden Workshops ein Maßnahmenkatalog erstellt. In Hinblick auf den Zuständigkeitsbereich eines Kreises fokussieren sich die Maßnahmen in erster Linie auf unterstützende, beratende und konzeptionelle Funktionen. Sie wurden so erstellt, dass sie innerhalb von 10 Jahren umgesetzt werden können.  

Um die Maßnahmen langfristig zu verankern, wurde das Konzept in bestehende Verwaltungsprozesse integriert. Ein Monitoring- und Controlling-System stellt sicher, dass Fortschritte und die Wirksamkeit der Maßnahmen überprüft werden können. Eine Kommunikationsstrategie wurde entwickelt, um die Bevölkerung sowie relevante Akteure über die Ziele und Maßnahmen des Konzepts zu informieren und zur Eigenvorsorge zu motivieren.

Kooperation und Vernetzung

Für die Konzepterstellung hat der Kreis Stormarn mit dem Beratungsbüro GreenAdapt Gesellschaft für Klimaanpassung mbH zusammengearbeitet. Außerdem wurde in den Beteiligungsformaten die Vernetzung zwischen den Fachämtern und Fachdiensten gestärkt. 

Erkenntnisse

Projektergebnisse

Das Klimaanpassungskonzept des Kreises Stormarn zeichnet sich durch seinen integrativen Ansatz aus, der umfassende Analysen, eine aktive Einbindung der Akteure und klare Zielsetzungen miteinander verbindet. Durch die Priorisierung der Handlungsfelder, die Entwicklung spezifischer Maßnahmen und die strategische Verankerung in Verwaltungsprozessen wird eine nachhaltige Stärkung der Resilienz des Kreises gegenüber den Folgen des Klimawandels sichergestellt.

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