25.01.2024

Naturbasierte Anpassungsmaßnahmen in Städten

Beispiele naturbasierter Anpassungsmaßnahmen in Städten

Gerade in Städten wird es heißer. Ein wirkungsvolles Mittel zur Reduzierung des städtischen Hitzeinseleffekts ist ein erhöhter Grünflächenanteil. Effektiv ist weiterhin die Verbindung der Grünflächen miteinander durch unbebaute Korridore, in denen die Luft zirkulieren kann. Parks, grüne Dächer und Fassaden als Teile der grünen Infrastruktur einer Stadt fördern die lokale Biodiversität und die Aufenthaltsqualität für die Bewohner*innen, da sie die Lufttemperatur senken, die Luftqualität verbessern, die menschliche Gesundheit fördern und einen Erholungsraum bieten können (Umweltbundesamt 2021). So kann zum Beispiel im temperierten nordeuropäischen Klima eine begrünte Fassade die Innenraumtemperatur um rund 2.7°C und die Umgebungslufttemperatur um 1.7 bis 3.0°C senken. Eine städtische Grünanlage reduziert die Temperatur der Umgebung um 0.5 bis 7°C tagsüber und rund 1.2° C nachts (Morison & Hartley 2020). Verschattungselemente im öffentlichen Raum und an Gebäuden dienen zusätzlich der Kühlung. Diese können entweder naturbasiert sein, wie z.B. grüne Fassaden oder Straßenbäume, oder technisch, wie z.B. gebaute schattige Passagen für Fußgänger*innen (Klimaanpassung NRW (n.d.), Steinrücke et al. 2017).

Nicht nur (sommerliche) Hitzeperioden und Trockenheit nehmen zu, sondern auch Starkniederschläge häufen sich und können intensiver ausfallen. Um daraus folgenden Überschwemmungen vorzubeugen, empfiehlt es sich, mehr Versickerungsflächen im städtischen Raum zu schaffen und auch durch Entsiegelungen und Dachbegrünungen mehr Wasserrückhalt zu ermöglichen (Klimaanpassung NRW n.d.). Im naturbasierten „Schwammstadt“-Konzept fließt so wenig anfallendes Regenwasser wie möglich direkt in die Kanalisation ab, sondern versickert oder verdunstet größtenteils lokal in entsiegelte Flächen, Gründächer oder andere Grünflächen. Durch dieses dezentrale Regenwassermanagement wird die Abwasserkanalisation entlastet und ein Überlaufen verhindert. Gleichzeitig steht kleinräumig mehr Wasser zur Verfügung, das eine kühlende Wirkung auf das Mikroklima in der Umgebung haben kann (Heinemann et al. 2024).

Quellen

  • Umweltbundesamt (2021): Naturbasierte Lösungen für klimaresiliente europäische Städte, abrufbar hier.
  • Morrison, R. & Hartley, S. (2020): IGNITION Nature-Based Solutions – Evidence Base Headline Findings Report, abrufbar hier.
  • Klimaanpassung NRW (n.d.): Handlungsfeld Planung, abrufbar hier.
  • Steinrücke, M., Ahlemann, D., Schrödter, S., Loos, G.H., Eimer, U., Leifert, C., Meyer, A., Trampnau, B. (2017): Klimaanpassungskonzept für Recklinghausen, abrufbar hier.
  • Heinemann, Hübner, Josuweit (2024): PLANUNGSHILFE WASSERSENSIBLE PLANUNG ALS BEITRAG ZUR HITZE- UND STARKREGEN-VORSORGE. abrufbar hier.

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