Gemeinde Tholey - KlimaAnpassungsNetzwerks (KAN-T)
Das Projekt KAN-T unterstützt die Gemeinde Tholey aktiv dabei, mögliche Folgen und potenzielle Gefahren des Klimawandels zu identifizieren. Hierauf aufbauend werden vorbeugende Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel ausgearbeitet und umgesetzt. Kern des Projekts ist die Schaffung eines Klimaanpassungsnetzwerks. Zusammen mit dem Landkreis St. Wendel, der IZES gGmbH und dem Saar-Lor-Lux Umweltzentrum befasste sich die Gemeinde Tholey in dem BMU-Projekt mit dem Klimawandel und dessen Folgen. Denn Unwetter mit Starkregen und Sturm aber auch langanhaltende Hitzeperioden mit großer Trockenheit treten immer häufiger auf und werden immer extremer. Der aus dem Projekt entstandene Masterplan „Klimaanpassung“ für die Handlungsfelder Wasser, Bauwesen und kommunale Planung trägt nun als rahmengebende Strategie dazu bei, das Thema Klimaanpassung in Tholey zu etablieren. Die im Rahmen des Projekts entstandene Starkregengefahrenkarte steht inzwischen auch als digitale Variante für alle Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung.
Allgemeine Informationen
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Ziele und Aktivitäten
Die Gemeinde Tholey gehört aufgrund ihrer geografischen Lage bereits heute zu den saarländischen Gemeinden mit den höchsten Jahresniederschlagsmengen von etwa 1.000 mm. Starkregenereignisse haben in der jüngeren Vergangenheit in Teilen der Gemeinde ihre Spuren hinterlassen. Auch sommerliche Hitzeperioden nehmen stetig zu. In Zukunft wird es mehr heiße Tage und tropische Nächte, längere Hitzeperioden und auch immer wieder Starkregenereignisse geben. Die Lebensbedingungen für Menschen, Tiere und Pflanzen werden sich ändern. Hinzu kommt der demographische Wandel, durch den in den kommenden Jahrzehnten ein höherer Anteil älterer - und damit auf den Klimawandel besonders sensitiv reagierender - Menschen in Tholey leben wird.
Diese Vulnerabilität stellt gleichzeitig die Motivation dar. Die Herausforderungen, die sich für die Gemeinde Tholey aus dem Klimawandel ergeben, werden im Projekt KAN-T herausgearbeitet, um sukzessive Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel entwickeln und umsetzen zu können.
Das Projekt KAN-T untergliedert sich in zwei Teile. Der erste Teil (KAN-T I) hatte zum Ziel ein Klimaanpassungsnetzwerk mit Schlüsselakteures aufzubauen. Mit Hilfe des Netzwerks sollen Bürger*innen und Vertreter*innen aus beteiligten Kommunen, der Fachplanung, dem Ingenieurwesen, der Architektur, von Organisationen des Zivil- und Katastrophenschutzes, Handwerksbetrieben und -verbänden in Bezug auf Klimaanpassung informiert und sensibilisiert werden. Zentraler Bestandteil war die Schaffung eines Angebots von Weiterbildungsmodulen mit regionalem Bezug für ausgesuchte Akteursgruppen, etwa aus der Bauwirtschaft, um die Thematik auf lange Sicht in der Praxis zu integrieren. Das erste Teilprojekt wurde gefördert im Rahmen der DAS-Förderung.
Im zweiten Teil (KAN-T II) sollen die Fortschritte vertieft und etabliert werden. Zudem auf den gesamten Landkreis St. Wedel ausgeweitet. Dieses Teilprojekt wird unterstützt von den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER). Die Zielsetzung umfasst außerdem die kooperative Schaffung eines Pegelmessnetzes mit Hochwassersensoren in Tholey gemeinsam mit dem Landkreis, sowie eine weiter Verbesserung von Informationsmöglichkeiten für die Öffentlichkeit und weitere Akteure.
Neben den Projektpartnern Landkreis St. Wendel, IZES gGmbH und Saar-Lor-Lux Umweltzentrum richtet sich das Projekt auch an ein größeres Netzwerk innerhalb und außerhalb der Gemeinde Tholey, darunter auch Handwerksbetriebe, Planer*innen und Architekt*innn. Darüber hinaus sollen Ergebnisse des Projekts im Sinne eines „best-practice“-Gedanken auch über KAN-T hinaus an Nachbarkommunen weitergereicht werden.
Erkenntnisse
Zu den zentralen Ergebnissen der bisherigen Arbeit gehört ein Bericht „Klimaanpassung“ für die Handlungsfelder Wasser, Bauwesen und die kommunale Planung. Darüber hinaus gelang es im Zuge der Netzwerkarbeit eine Starkregengefahrenkarte in analoger Version zu fertigen, die auch Bürgerinnen und Bürgern auch digital zur Verfügung steht.
Hinsichtlich des bisherigen Schwerpunktlegung auf Starkregenmanagement, gehört es nun zu den Herausforderungen die Erfolge des Projekts zu verstetigen und auf weitere Herausforderungen der Klimaanpassung, insbesondere den Hitzeschutz zu übertragen. Zu klären ist nun auch die Finanzierung von Folgeprojekten im Bereich der Adaption und der Verringerung von Vulnerabilitäten in der Gemeinde Tholey.
Für die Gemeinde Tholey wurde aus dem Projekt KAN-T bislang deutlich, wie groß die Bedeutung einer interdisziplinären Herangehensweise bei der Erstellung von Adaptionsstrategien ist. Hierzu gehört unter anderem auch die Einbindung und Sensibilisierung der Bürgerinnen und Bürger, die sich als zentrales Kriterium im Umsetzungsprozess herausgestellt hat.