10.07.2025

Stimmen aus der Praxis - Jonas Kettling

Interview mit Jonas Kettling

ZKA: Wo und wie setzen Sie sich für Klimaanpassung ein?   

JK: Ich bin als Klimaanpassungsmanager in der Stabsstelle Klima & Nachhaltigkeit der Stadt Bochum tätig. 

ZKA: Welche Klimaanpassungsmaßnahme(n) haben Sie bereits umgesetzt oder planen Sie?   

JK: Wir haben ein stadtkonzernweites Klima-Team initiiert, um Menschen für das Thema Klimaanpassung zusammenzubringen. Für unsere Arbeit wurden wir mit dem European Climate Adaptation Award ausgezeichnet – eine besondere Anerkennung für die Bochumer Klimaanpassung. Mit dem Ziel einer klimaneutralen, erneuerbaren Schwammstadt Bochum 2035 entwickeln wir konkrete Ziele für die Klimaanpassung. Die vom Rat beschlossene Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt Bochum enthält ein zentrales Handlungsfeld zur Klimafolgenanpassung. 

Mit dem Mobilen Grünen Zimmer bringen wir Botschaften der Klimaanpassung und Begrünungen direkt auf die Plätze in den Stadtteilen. Durch die interkommunale Vernetzung in der Zukunftsinitiative Klima.Werk verfolgen wir das Ziel, eine klimaresiliente Region gemeinsam zu gestalten. Best Practice-Beispiele und Klima-Spaziergänge machen Klimaanpassungs-Orte in Bochum erlebbar und verständlich.  

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Entwicklung und Umsetzung eines Hitzeaktionsplans, um den Hitzeschutz in Bochum zu stärken – auch im Rahmen eines regionalen Hitzeaktionsplans. Darüber hinaus weiten wir die Einrichtung und Bewerbung von Trinkwasserbrunnen und Refill-Stationen aus und gestalten so das Wasserquartier Bochum. 

ZKA: Was wünschen Sie sich für die Zukunft der Klimaanpassung?   

JK: Ich wünsche mir, dass die soziale und wirtschaftliche Seite der Klimaanpassung stärker gefördert wird. Klimaanpassung ist ein großes Zukunftsthema, bei dem wir die wirtschaftlichen und sozialen Vorteile – wie klimaangepasste Unternehmensstandorte, Potenziale für Dachbegrünungen in Gewerbegebieten sowie Hitze- und Starkregenschutz für sensible und soziale Einrichtungen – noch stärker herausstellen sollten. 

Darüber hinaus sollte Klimaanpassung als Gemeinschaftsaufgabe im Grundgesetz verankert werden, damit mehr personelle und finanzielle Ressourcen sowie eine stärkere Umsetzungsorientierung in allen Fachbereichen und in der gesamten Stadt möglich werden. Ich wünsche mir mehr Aufmerksamkeit und Umsetzung in der Gesellschaft, mehr Öffentlichkeitsarbeit und eine größere Bekanntheit der Klimaanpassung in Presse und TV – idealerweise mit guten Beispielen, die Lösungen aufzeigen. Mein Wunsch ist, dass alle Menschen auf der Erde in klimaangepassten Lebensbedingungen leben können. 

ZKA: Vielen Dank für das Interview, Jonas Kettling!

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