Grundwasserstress in der Hälfte aller deutschen Kommunen
Studie zeigt: Grundwasserstress in der Hälfte aller deutschen Kommunen – Tag der Dürre mahnt zum Handeln
Zum Tag der Dürre rückt eine neue Studie des BUND das Thema Wasserknappheit in den Fokus: In der Hälfte aller deutschen Landkreise und kreisfreien Städte wird mehr Grundwasser entnommen, als sich durch Niederschläge neu bilden kann. Besonders betroffen sind nicht nur die bekannten Trockenregionen im Osten, sondern zunehmend auch Ballungszentren wie die Rheinschiene und Regionen in Niedersachsen. Die Untersuchung, die erstmals verschiedene Datensätze zu Grundwasserständen, -nutzung und -neubildung zusammenführt, zeigt: Die Klimakrise verschärft das Problem weiter. In 94 Landkreisen sind die Grundwasserstände in den letzten Jahren signifikant gesunken, vielerorts wurden neue Tiefststände gemessen.
Grundwasser ist die wichtigste Ressource für die Trinkwasserversorgung in Deutschland – mehr als zwei Drittel des Trinkwassers stammen aus Grund- und Quellwasser. Doch auch Landwirtschaft, Industrie und Bergbau belasten die Ressource. Besonders in Trocken- und Dürrejahren steigt der Bedarf, etwa für die Bewässerung von Feldern. Gleichzeitig führen heiße, trockene Sommer zu einem sprunghaften Anstieg des Wasserverbrauchs in Privathaushalten und bei der Kühlung von Industrieanlagen. Im Hitzesommer 2023 mussten mehr als 80 Landkreise die Wasserentnahme einschränken.
Die Studie macht deutlich: Die Ursachen für Grundwasserstress sind vielfältig – von der öffentlichen Wasserversorgung über industrielle Großverbraucher bis hin zur Landwirtschaft. Die Klimakrise mit längeren Trockenperioden und geringeren Niederschlägen verschärft die Situation zusätzlich. Der BUND fordert daher, den Wasserverbrauch zu senken, Nutzungen zu priorisieren, das Grundwasser sauber zu halten und natürliche Wasserspeicher wie Moore und naturnahe Wälder gezielt zu stärken. Die Umsetzung der Nationalen Wasserstrategie müsse dringend beschleunigt werden.
Quellen:
BUND: Grundwasserstress in Deutschland – Kurzfassung der Studie, Juni 2025
Weitere Informationen unter www.bund.net