Dokumentation Tag 2

Der Fokus des zweiten Konferenztages lag auf dem Austausch und der Vernetzung der kommunalen Akteur*innen. Die ZKA Moderatorinnen Bianca Reichel und Lisa Keusen begrüßten über 110 Teilnehmende und führten durch das Tagesprogramm. Nach einem kurzen Überblick über die Aktivitäten des vergangenen Jahres und Ausblicke auf 2024 des Zentrums KlimaAnpassung durch Dr. Simone Podschun, stand ein „Einblick in die kommunale Praxis“ im Mittelpunkt.  Anhand von drei Praxisbeispielen wurde vorgestellt, wie Naturbasierte Lösungen in unterschiedlichen Kontexten, mit und von unterschiedlichen Akteuren und mit unterschiedlichen Zielsetzungen lokal umgesetzt werden können.

Im Rahmen des Themas „Umsetzung von Naturbasierten Lösungen  in urbanen Verkehrsräumen“ stellte Stefan Wittig von der Freie Hansestadt Bremen das Pilotprojekt „Münchener Straße - der Weg zum Klimaboulevard 2.0 und zur Schwammstadt Bremen“ vor. Das Projekt baut auf den Vorgänger Klimaboulevard 1.0 (2014-2015) auf, in dem die Straße bereits durch Umbaumaßnahmen und Baumpflanzungen an Starkregenereignisse angepasst und der städtischen Wärmeinsel entgegengewirkt wurde. Das geplante „Klimaboulevard 2.0“ beinhaltet weitere Schwammstadt-Elemente. Visualisierungen dieser Maßnahmen dienen als effektives Kommunikationsinstrument für die Beteiligung der Stadtgesellschaft. 

Hier gelangen Sie zur Präsentation von Stefan Wittig. 

Unter dem Titel „Erweiterung des Baumbestandes im Spannungsfeld von Wunsch und Kapazitäten“ erörterte Matthias Schmieder aus der Stadtverwaltung Großenhain wie vor Ort trotz begrenzter Kapazitäten, Strategien für die Förderung von mehr Stadtgrün und Waldflächengefunden wurden. Darüber hinaus präsentierte er u.a. Erfahrungen aus einem Pilotprojekt im Bereich der automatischen Bewässerung.

Hier gelangen Sie zur Präsentation von Mathias Schmieder. 

Anschließend Referierte Stefan Fulz zum Thema „Gelingensbedingungen: Partizipative Entwicklung und Umsetzung von naturbasierten Klimaschutzprojekten am Beispiel der Temnitzer Region“. Er beleuchtete die Herausforderungen von Klimaanpassungsprojekten und zeigte, wie eine erfolgreiche partizipative Umsetzung erreicht werden kann. Dabei präsentierte er Projekte zur Renaturierung der Temnitzquelle sowie zur Revitalisierung und Naturierung von Kleingewässern und Feldsöllen. Darüber hinaus erläuterte er, wie eine auf Interessen basierende Akteursvernetzung gelingen kann, und stellte Methoden der partizipativen Projektentwicklung vor.

Hier gelangen Sie zur Präsentation von Stefan Fulz. 

Im Anschluss an die Präsentationen fand ein virtuelles World Café statt, in dem die Teilnehmenden in einer interaktiven Session aktuelle Herausforderungen diskutierten und Lösungsansätze entwickelten und sammelten. Die Diskussion konzentrierte sich auf verschieden Schlüsselthemen, darunter kommunale Integrationspfade für naturbasierte Klimaanpassung und Klimaschutz, sektorübergreifende Kooperation und Kommunikation zur Umsetzung naturbasierter Lösungen und die langfristige Finanzierung, Pflege und Verstetigung solche Lösungen. 

In Bezug auf das erste Thema Kommunale Integrationspfade für naturbasierte Klimaanpassung und Klimaschutz wurden u.a. verschiedene politische und Governance-Instrumente erörtert und Ideen gesammelt. Dazu gehörten Vorschläge, wie die Einführung eines Klimaanpassungscheck für Beschlussvorlagen, die Festlegung konkreter Vorgaben in Bebauungsplänen, die Entwicklung von Visualisierungen für das zukünftige Stadtbild (z.B. in Form einer Bürger-App), sowie Maßnahmen wie die Erhöhung der Anzahl der Baukontrolleure. 

In Bezug zum zweiten Thema Sektorübergreifende Kooperation und Kommunikation zur Umsetzung naturbasierter Lösungen wurden u.a. die Potenziale von NbS für eine sektorübergreifende Zusammenarbeit gesammelt. Dabei standen Themen wie Innovationspotenzial, neue Formen der Zusammenarbeit, Wissensaustausch, Zugehörigkeit, sowie die Schaffung von Synergien im Fokus – von Schutz und Anpassung über den Mehrwert für das Stadtbild bis hin zur Steigerung der Lebensqualität und Förderung der Biodiversität. Diskutiert wurden auch Kommunikationskanäle und Instrumente für den sektorübergreifenden Informationsaustausch. Verschiedene Ansätze wie persönliche Kontakte, erlebnisorientierte Stadtspaziergänge, Medien wie Instagram, Websites, Frühstücksradio und Digital Labs sowie niedrigschwellige Kommunikationsmittel wie E-Mails, Newsletter, informelle Mittagsrunden und Netzwerke, einschließlich des KAM-Netzwerks auf regionaler und nationaler Ebene, wurden beleuchtet. 

Zum Thema Finanzierung, Pflege und Verstetigung von NbS wurden zunächst die unterschiedlichen finanziellen Herausforderung diskutiert – wie etwa die generelle angespannte Haushaltslage in vielen Kommunen und Schwierigkeiten bei der Akquise und Umsetzung von Förderprojekten, aber auch unklare Zuständigkeitsbereiche und fehlendes Know-How. Praktische Lösungsansätze für die Pflege und Instandhaltung von NbS sind laut der Teilnehmenden Maßnahmen zur Aktivierung von privatem Engagement (z.B. Baum-/ Gießpatenschaften, Pflanzungen durch Freiwillige/ Hauseigentümer, ehrenamtlich gepflegte Gärten/ Flächen, Kooperationen mit Vereinen, Schulen). Auch naturbasierte/ technische Lösungen wurden diskutiert, z.B. trockenresistente Bepflanzungen, tierische Landschaftspflege und mehr „Wildnis“ zulassen. Diskutierte innovative Finanzierungsansätze waren z.B. Crowdfunding, Spendenaktionen für sichtbare Projekte, Kooperationen mit Wohnungsbaugenossenschaften, die Einrichtung eines kommunalen Klimafonds und weitere.

Hier gelangen Sie zur Dokumentation des World Café Ergebnisse auf Miro.

Die Konferenz endete mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse, einem gemeinsamen Gruppenfoto und der Möglichkeit, die individuellen Eindrücke der Veranstaltung im Chat auszutauschen.

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