Stadt Bonn - Klimaanpassungskonzept für Kitas
Von Frühjahr bis Herbst 2021 wurden im Rahmen der AnpaSo zwei Projekte in insgesamt 23 Bonner Kitas realisiert, die der Anpassung an Hitze und Starkregen dienen. In dem Projekt „Einstiegs- und Orientierungsberatungen zur Klimaanpassung in 20 Kitas in Bonn“ wurden 20 verschiedene Kitas im gesamte Bonner Stadtgebiet untersucht. Ziel war es, insbesondere kleinere, schnell umsetzbare Maßnahmen zu ermitteln wie z. B. Sonnensegel oder Begrünung des Hofes.
In dem Projekt „Vertiefende Konzepte zur Klimaanpassung für drei Kitas in Bonn“ wurden darüber hinaus für drei ausgesuchte Kitas detaillierte Konzepte erstellt, die auch größere bauliche Maßnahmen umfassen, welche sich inzwischen in der Umsetzung befinden. Das so gewonnene Wissen rund um die Klimaanpassungsmaßnahmen lässt sich auch auf andere Kitas übertragen und leistet damit einen langfristigen Beitrag zur Wohn- und Arbeitsqualität in den sozialen Einrichtungen Bonns.
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Ziele und Aktivitäten
(Klein-)Kinder gehören zu den vulnerablen Gruppen, die besonders bei dem Auftreten von Hitzeextremen gefährdet sind. Um dieser Problematik zu begegnen, rief die Bundesstadt Bonn zwei Projekte in insgesamt 23 Kitas ins Leben, die nicht nur die Aufenthaltsqualität für die Kinder, sondern auch für die Mitarbeitenden der Einrichtungen verbessern sollen. Zum Zeitpunkt der Antragstellung waren bei drei Kitas größere Sanierungs- oder Umbaumaßnahmen geplant, deren Planung mit Hilfe des Förderprogramms AnpaSo um die Aspekte der Klimaanpassung erweitert wurden. Bei den 20 Kitas im Beratungsprojekt handelt sich um ältere Baujahre, die insbesondere auf die Themen Hitzeschutz und Starkregen untersucht wurden. Beide angemeldeten Projekten hatten das Ziel, die investiven Folgemaßnahmen im nächsten Förderfenster anzumelden und durchzuführen.
Im Rahmen der Beratung nach dem FSP 1.1 wurden u. a. folgende Maßnahmen in einigen Kitas empfohlen: außenliegender Sonnenschutz, Lüftungsgeräte zur Nachtauskühlung, Sonnensegel, Markisen und Aufklärung zum Lüftungsverhalten fokussieren den Hitzeschutz, auch eine Abflussreinigung zur Entlastung der Kanalisation bei Starkregen wurde empfohlen. Die in den vertiefenden Konzepten nach dem FSP 1.2 festgesetzten Maßnahmen sind konkreter, einige Beispiele sind der Einbau neuer Fenster oder Sonnenschutzverglasung, das Anbringen einer Innendämmung oder Dämmung des Daches, die Schaffung von verschatteten Spielflächen und Sitzflächen in den Außenanlagen, ein Überflutungsschutz für Kellerfenster und Aufzuganlagen, sowie die passive oder aktive Nachtlüftung.
Die baulichen Maßnahmen erhöhen die Aufenthalts- und Arbeitsqualität für Kinder und Mitarbeitende. Mit den Außenanlagen wird über die verschatteten Spielflächen insbesondere auf die Kinder eingegangen und die verschatteten Sitzplätze beziehen sich auf die Mitarbeitenden. Auch die Aufklärung zum Lüftungsverhalten zielt in erster Linie auf die Mitarbeitenden, damit diese das Innenraumklima besser beeinflussen können.
Antragsteller des Projekts war allein die Bundesstadt Bonn, zur Durchführung wurden Ingenieurbüros beauftragt. Die vertiefenden Konzepte wurden erstellt für die Kita Kaiser-Karl-Ring, die Kita Veilchenweg und die Kita Wilhelmstraße. Die Einstiegs- und Orientierungsberatung wurde durchgeführt für: Städt. Familienzentrum, KiTa Am neuen Lindenhof, Heilpäd. SoKiGa Basaltstraße, KiGa und Hort Chemnitzer Weg, KiTa Unterm Regenbogen, KiGa Endenich, KiGa Grau-Rheindorf, KiGa Flemingstraße, KiGa und Hort Hallestraße, KiGa Heinrich-Schneiders-Straße, KiTa Auerberg, KiTa Rigal`sche Wiese, KiGa Lenaustraße, KiGa u. Hort Finkenhof, KiGa Meßdorfer Straße, KiGa Mörikestraße, Kita Ostpreußenstraße, KiTa Metzental, Kita Wilfried-Hatzfeld-Straße, KiGa Zoppoter Straße.
Erkenntnisse
Die Projekte sind abgeschlossen und die Konzepte zu den Kitas wurden erstellt. Mit der Öffnung des nächsten Förderfensters der AnpaSo soll ein Antrag zur Umsetzung der Maßnahmen für die 20 Kitas aus dem Beratungsprojekt geprüft werden. Darin sollen kleinere Maßnahmen an den Kitas gesammelt durchgeführt werden. Die drei Kitas aus dem Projekt „Vertiefende Konzepte“ sind in der Umsetzung und wurden ohne weitere Förderung durch das Programm gestartet. Sie werden aus unterschiedlichen Mitteln wie u.a. BEG oder vom Jugendamt finanziert.
Als eine Herausforderung im Projekt stellte sich dar, dass zum Projektzeitraum die Auslastung der Ingenieurbüros sehr hoch war, so dass sich die Beauftragung und Durchführung verzögert hat. Eine weitere Herausforderung ist der Denkmalschutz bei den Kitagebäuden im Projekt nach dem FSP 1.2, weshalb die Möglichkeiten entsprechend stark eingeschränkt sind. Grüne Maßnahmen wie zum Beispiel Fassadenbegrünung sind daher nicht möglich.
Die Erkenntnisse zu geeigneten baulichen Maßnahmen, die bei der Beratung und den Konzepten der Kitas gewonnen wurden, können auch auf Kitas mit ähnlichem Baujahr ausgeweitet werden.