Stadt Friedrichshafen - Umwandlung von Straßen- und Parkierungsflächen
Die Stadt Friedrichshafen hat bereits Erfahrungen bei der Umstrukturierung von Straßen im Zuge der Klimaanpassung. So wurden im Stadtgebiet an mehreren Stellen Flächen aus dem Straßen- und Parkierungsraum entnommen, entsiegelt und „Grün“ gestaltet. Wie in der Keplerstraße und zuletzt in der Maybachstraße wurden Bäume als Fahrbahntrennung gepflanzt und Parkbuchten durch Ansaat und Baumpflanzung begrünt. Diese Veränderungen haben auch positive Auswirkungen auf die Mobilitätswende: Der PKW-Verkehr konnte reduziert werden und der Fuß- und Radverkehr wurde gestärkt. Die zuvor vielbefahrenen Straßen zeigen durch ihre Entsiegelung und die Verschattung ein verbessertes Mikroklima.
Allgemeine Informationen
Ort/Einrichtung
Weiterführende Links
Ziele und Aktivitäten
Mit dieser Maßnahme wurden mehrere Ziele des Klimaanpassungskonzeptes verknüpft. Die Stadt Friedrichshafen ist bemüht, den Verkehr und damit die Bürger*innen im innerstädtischen Bereich zu entlasten. Zudem plant Friedrichshafen, mit dem Projekt „Ein Baum für jede Helferin und jeden Helfer“ 60.000 Bäume zu pflanzen. Darüber hinaus war vor allem die Verbesserung der Verkehrslenkung in der Maybachstraße ein Ziel. Mit der Entsiegelung und Baumpflanzung wurde die maximale Geschwindigkeit reduziert. Dies sollte die neu gebaute Umgehungsstraße und deren Nutzung unterstützen.
Zur Umsetzung der Maßnahme wurde die Asphaltdecke entfernt. Dazu wurde ein Baumquartier geschaffen, bei dem u.a. 40 Bäume neu gepflanzt wurden und Blühmischungen gesäht wurden.
Im Rahmen der Straßenbegrünung wurden sogenannte "Bürger Bäume" ins Leben gerufen, bei denen sich die Bevölkerung aktiv durch eine Baumspende beteiligen konnte.
Erkenntnisse
Aus klimatischer Sicht unterstützt diese Maßnahme mehrere Funktionen. Durch die Entsiegelung kann anfallendes Regenwasser aufgenommen werden. Bäume und Wiesen unterstützen das entstehende Retentionsvolumen durch die Aufnahme des Wassers. Durch die damit verbundene Evapotranspiration wird das lokale Mikroklima gefördert. Des Weiteren sorgen Bäume im Straßenraum für eine bessere Luftqualität und können je nach Ausgestaltung zudem die Aufenthaltsqualität steigern. Diese positiven Klimaaspekte gehen mit der zugleich umgesetzten Mobilitätswende einher. Durch den Wegfall einer Autospur, verringern sich die Emissionen und im Gegenzug werden Fußgänger*innen und Radfahrende gestärkt.
Als Herausforderung musste bedacht werden, die vorhandenen Kanäle und Leitungen zu berücksichtigt und bei der Auswahl der Baumarten darauf zu achten, dass diese mit dem Verkehrsstress zurecht kommen.
In diesem Projekt wurde eine sinnvolle Verknüpfung zwischen Stadtbegrünung, Hochwasserschutz und Mobilitätwende geschaffen und umgesetzt.