Kreisstadt Dietzenbach – Erstellung eines Klimaanpassungskonzepts

Die Kreisstadt Dietzenbach hat ein integriertes Klimaanpassungskonzept beschlossen, das den Schutz vor Hitzebelastung, Starkregen und den Erhalt von Grünflächen in den Fokus stellt. Es umfasst sieben Ziele und 44 Maßnahmen, wie die Integration von Klimadaten in Planungen und die Sensibilisierung der Bevölkerung. Dietzenbach geht damit wichtige Schritte in Richtung einer an die Folgen des Klimawandels angepassten Zukunft.

Zu sehen ist das Logo des Klimaanpassungskonzept der Stadt Dietzenbach. Das Logo ist kreisförmig und aufgeteilt in verschieden gefüllte Tortenstücke.

Titelbild Klimaanpassungskonzept der Kreisstadt Dietzenbach. Quelle: Kreisstadt Dietzenbach

Zu sehen ist aus Vogelperspektive die Dächer einer Stadt. Im Hintergrund ist ein Aussichtsturm im Wald zu sehen.

Stadtansicht Dietzenbach mit Aussichtsturm. Quelle: Kreisstadt Dietzenbach

Zu sehen ist ein Teich mit einer Sitzbank und einem Zierbäumchen im Vordergrund. Der Teich ist umrahmt mit Bäumen.

Angelweiher in Dietzenbach. Foto: Ralf Spiegel. Quelle: Kreisstadt Dietzenbach

Förderprogramm
BMUV-Programm 'Anpassung an den Klimawandel (DAS)' mit dem Schwerpunkt ,Erstellung eines integrierten und nachhaltigen Anpassungskonzepts'. Förderkennzeichen: 67DAA00011
Themenfeld
Hitze und Trockenheit
Stadtplanung
Überflutung
Laufzeitbeginn
11/2022
Laufzeitende
10/2024
Name der Gebietskörperschaft / Einrichtung
Dietzenbach
Bundesland
Hessen

Ziele und Aktivitäten

Motivation

Der Antrieb für die Erstellung eines integrierten Klimaanpassungskonzepts basiert auf der dringenden Notwendigkeit, den Klimawandel und seine lokalen Auswirkungen wie Hitze und Starkregen aktiv anzugehen. Besonders in der erweiterten Altstadt, dem Westend und den Gewerbegebieten zeichnet sich in der Stadtklimaanalyse dringender Handlungsbedarf ab, da sich hier Hitzeinseln bilden. Regionale Anpassungsmaßnahmen sind entscheidend, da die Verwundbarkeit der Kommunen unterschiedlich ausgeprägt ist. Dietzenbach, als Mitglied von Klimainitiativen und mit bereits vorhandenen Klimaschutzmaßnahmen, will durch ein integriertes Konzept die Resilienz stärken, klimaanfällige Bereiche identifizieren und gezielte Maßnahmen entwickeln. Das hessische Landesparlament beschloss am 26.02.2023 das Hessische Gesetz zur Förderung des Klimaschutzes und zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Dies sowie die bereitgestellten Fördermöglichkeiten bilden zusätzliche Impulse, den Prozess strukturiert und nachhaltig umzusetzen.

Spezifikation

Zur Erstellung des Klimaanpassungskonzepts wurde zunächst eine umfassende Bestandsaufnahme durchgeführt, bei der die bisherigen und erwarteten Auswirkungen des Klimawandels in Dietzenbach untersucht wurden. Darauf aufbauend wurde eine Betroffenheitsanalyse durchgeführt, die beleuchtete, welche Arbeitsbereiche durch Klimafolgen besonders betroffen sind. So wurde ein koordiniertes und zielbewusstes Handeln sichergestellt. Ergänzend wurde die Erstellung einer Stadtklimaanalyse und einer Starkregengefahrenkarte beauftragt, um lokale „Hot Spots“ wie besonders hitze- oder starkregenanfällige Bereiche zu identifizieren. Wesentlich war die intensive Akteursbeteiligung: In Workshops und Veranstaltungen wurden Fachverwaltungen, Politik und die Bevölkerung eingebunden, um Wissen zu teilen, klimatische Betroffenheiten zu erkennen, gemeinsam Maßnahmen zu entwickeln und die Akzeptanz zu erhöhen. Der Fokus lag dabei auf zentralen Handlungsfeldern wie Stadtentwicklung, Grünflächenmanagement, Gebäudegestaltung und Entwässerung. Darauf aufbauend wurde ein Maßnahmenkatalog erstellt, der umsetzbare und wirksame Schritte definiert, insbesondere gegen Hitze und Starkregen. Um die Bürgerschaft noch weiter für das Thema zu sensibilisieren, wurde eine umfassende Informationskampagne gestartet, die Infostände, Informationsveranstaltungen, Klimaspaziergänge und Fahrradtouren umfasste. Strategien zur langfristigen Kontrolle, Kommunikation und Verstetigung sichern die nachhaltige Umsetzung. Das Konzept entstand in enger Zusammenarbeit zwischen Klimaanpassungsmanagement, kommunalen Fachbereichen und durch Förderung des Landes Hessen.

Kooperation und Vernetzung

 Im Projekt wurde intensiv mit verschiedenen Akteuren kooperiert und Netzwerke genutzt. Neben der Zusammenarbeit zwischen Fachbereichen der Verwaltung, Stadtwerken, und städtischen Betrieben fand ein regelmäßiger Austausch mit HessenForst zur Bewirtschaftung kommunaler Waldflächen statt. Externe Partner wie die Geo-Net GmbH und BGS Wasser lieferten wichtige Analysen zur Stadtklima- und Starkregengefahrenkarte. Darüber hinaus wurden Bürger*innen, die lokale Politik sowie externe Expertinnen in Workshops und Veranstaltungen eingebunden. 

Erkenntnisse

Projektergebnisse

Die Stadt Dietzenbach hat erfolgreich ein integriertes Klimaanpassungskonzept erstellt. Durch den intensiven Austausch mit der Bürgerschaft, Akteuren der Politik, der Verwaltung und lokalen Expert*innen wurde ein verlässlicher und nachhaltiger Maßnahmenkatalog entworfen. Die Stadt stellt sich damit den Herausforderungen, die der Klimawandel auf lokaler Ebene mit sich bringt.

Herausforderungen

Das Management der personellen Kapazitäten stellte eine Herausforderung im Projekt dar. Die Umsetzung der Klimaanpassungsmaßnahmen erfordert erhebliche Anstrengungen und koordinative Kapazitäten innerhalb der Verwaltung. Insbesondere die Erstellung von Fördermittelanträgen sowie die fortlaufende Evaluierung und Kontrolle binden einen Großteil der Ressourcen. Zusätzlich sind ein strukturiertes Monitoring und Berichterstattung notwendig, was weitere personelle Kapazitäten erfordert. Trotz dieser Belastungen bieten die erhobenen Daten Synergien für andere Bereiche wie Klimaschutz und Stadtplanung, in denen die erhobenen Daten ebenfalls genutzt werden können.

Erkenntnisse

Um ein möglichst vollständiges Bild der Vulnerabilität des Stadtgebiets und verschiedene Betroffenheiten auch im Lebensalltag zu erfassen, ist die Beteiligung von Bürger*innen und anderen zuständigen Akteuren von zentraler Bedeutung. Dietzenbach hat dies erkannt und entsprechend viel Raum für Beteiligungs- und Informationsformate geschaffen.

Im Auftrag des: