Interview mit Dr. Beatrice John
Dr. Beatrice John ist Co-Leiterin des Zentrum KlimaAnpassung. Sie ist Expertin in Sachen Klimaanpassung und beim ZKA u.a. für die Fortbildungen verantwortlich. Zudem hat sie gemeinsam mit den Kolleginnen Vivianne Rau und Elena Plank im Auftrag des BMUV den neuen Leitfaden „Die ersten 100 Tage als Klimaanpassungsmanager*in“ erstellt. Zur diesjährigen Woche der Klimaanpassung haben wir uns mit ihr über die WdKA und über die Entwicklung der Klimaanpassung in Deutschland unterhalten.
Die WdKA geht nun schon in die 3. Runde. Was macht die WdKA in Deinen Augen so unverwechselbar und vor allem wichtig?
Dr. Beatrice John: Die Motivation der WdKA ist auch im dritten Jahr immer noch aktuell: Die Vielfalt der Klimaanpassung in Deutschland sichtbar machen und zu zeigen wie aber auch das gute Praxis funktionieren kann. Die WdKA gehört den vielen Akteur*innen, die sich lokal, regional oder sogar bundesweit engagieren. Man könnte die Woche einfach als eine Art Plattform verstehen – in dieser stehen nicht die eigenen Veranstaltungen des ZKA im Vordergrund, sondern die vielen Aktivitäten von Kommunen, sozialen Einrichtungen und vieler weitere Partner*innen die die Gelegenheit nutzen für Klimaanpassung zu sensibilisieren, zu informieren, und Umsetzungsbeispiele erfahrbar machen.
Die WdKA hat im vergangenen Jahr gezeigt, wie vielfältig Klimaanpassung sein kann. Viele kreative Ideen für verschiedene Veranstaltungen waren dabei. Was ist Dir von der WdKA 2023 im Gedächtnis geblieben (Veranstaltungen aber auch der Schlussakkord…)?
Dr. Beatrice John: Das eine oder andere Teammitglied des ZKA hat in 2023 die Gelegenheit genutzt und war bei Veranstaltungen dabei, auch für uns ist das eine gute Gelegenheit mit Menschen und Nutzer*innen von Klimaanpassungslösungen ins Gespräch zu kommen. Dennoch haben wir im Team des ZKA hauptsächlich eine Vogelperspektive auf die Veranstaltungen in dieser Woche, welche Regionen besonders aktiv sind und die Themen, die besonders prominent sind. Besonders gelungen scheint mir, dass doch sehr diverse Veranstalter*innen sich angesprochen fühlten und als Partner*innen auf der Website erschienen sind. Wir hatten auch die Wissenschaft vertreten genauso wie Unternehmen und einige Landesbehörden. Im Gedächtnis habe ich vor allem noch, dass Spaziergänge und Exkursionen beliebte Formate waren und das spricht auch dafür, dass es sichtbare Lösungen gibt, die besucht werden können, oder dass die Betroffenheit vor Ort erfahrbar ist.
Sicherlich war der Abschlussakkord aus Sicht des ZKA ein sehr gelungener Abschluss – wenn auch natürlich viel zu kurz, vor dem Hintergrund was alles auf lokaler Ebene noch zu meistern ist. Aber in dem Gespräch mit der Ministerin Steffi Lemke, den Vertreter*innen der kommunalen Spitzenverbände und den anwesenden Praktikerinnen aus den Kommunen wurde nicht nur die Aufgabe der Klimaanpassung anerkannt, sondern auch herausgestellt, dass dies ein positives Thema sein kann, an dem man Nutzen und Mehrwerte für ein lebenswertes Umfeld darstellen kann.
Was wünscht Du Dir von der WdKA 2024 – aber auch allgemein für die Zukunft in Sachen Klimaanpassung?
Dr. Beatrice John: Ich wünsche mir, dass auch dieses Jahr sich so viele, wenn nicht sogar einige mehr, Partner*innen sich hinter dem Thema versammeln können und die Gelegenheit nutzen, ihre Fortschritte aufzuzeigen. Besonders neugierig schaue auch auf die Regionen und kleinen sowie ländlichen Regionen und welche Fortschritte hier zu verzeichnen sein werden. Die Rolle von Praxisbeispielen, die inspirieren und anregen und die Übertragbarkeit unterstützen, wird auch weiterhin wichtig sein. Und für das ZKA ist vielleicht auch das eine oder Beispiel dabei, dass wir dann im folgenden Jahr in unseren Spotlights nachverfolgen können. Gerne lade ich auch die regionale und überregionale Presse ein, die Woche zu nutzen und dem Thema mehr Aufmerksamkeit zu widmen.
Was gibst Du den Akteur*innen der Klimaanpassung mit und wie motivierst Du sie, an der WdKA teilzunehmen?
Dr. Beatrice John: Eine solche Welle an Veranstaltungen zur Klimaanpassung mit der entsprechenden Aufmerksamkeit, auf der man als Organisator*in mitschwimmen kann sollte man einfach nutzen! Große bauliche Maßnahmen finden genauso ihren Platz im Kalender wie Kommunikationsmaßnahmen und Aktivitäten zur Bürgerbeteiligung. Man kann rein lokal aktiv sein, oder auch mit den Aktivitäten überregionale Reichweite erzielen. Ich will also sagen, die große Bandbreite macht es in dieser Woche aus. Die einzige dringliche Voraussetzung: Es geht um Klimaanpassung. Mit der Website und der Unterstützung bei der Medienarbeit über das Mediakit versuchen wir die Partner*innen zu stärken, mit ihren Angeboten präsent zu sein und mehr Reichweite zu erzielen – dafür hilft auf jeden Fall die kritische Masse während der Woche. Mit Veranstaltungen zur Klimaanpassung bei unserer WdKA 2024 ist man auf jeden Fall in guter Gesellschaft. Ich freue mich auf Ihre Beiträge.