3 Fragen – 3 Antworten zur Woche der Klimaanpassung 

Dr. Andrea Fischer-Hotzel ist Leiterin des Zentrum KlimaAnpassung und unterstützt die Kommunalberatung Klimafolgenanpassung NRW im Forschungsbereich Umwelt. Dort berät sie kommunale Akteur*innen zu Förder- und Handlungsmöglichkeiten, hält Vorträge und organisiert und moderiert Veranstaltungen. Sie ist promovierte Politikwissenschaftlerin und hat sich auf die Themen Klima und Energie spezialisiert.  

Andrea Fischer-Hotzel

Die Woche der Klimaanpassung geht in diesem Jahr in die vierte Runde. Was ist die Motivation des ZKA die Woche der Klimaanpassung nun schon zum vierten Mal durchzuführen?  

Dr. A F.-H.: Wir bekommen die Folgen der Klimakrise akut zu spüren. Es besteht dringender Handlungsbedarf, dass wir uns vor diesen Folgen schützen. Das kann sowohl im großen Stile, aber auch in kleinerem Maße erfolgen. Mit der Woche der Klimaanpassung wollen wir zeigen, wie vielfältig die Maßnahmen der Klimaanpassung sein können. Es geht uns um die Sichtbarkeit der Klimaanpassung in Deutschland. Um das Engagement der vielen Akteur*innen der Klimaanpassung, die sich in ihren Kommunen und sozialen Einrichtungen dafür einsetzen, den Folgen des Klimawandels zu begegnen. Manchmal sind es vielleicht Infostände auf Marktplätzen, die die Bevölkerung über den Hitzeschutz informieren. Es können aber auch Baumpflanzaktionen in Parks, an Gebäuden und in Vorgärten sein.  

Welche Strategien und Maßnahmen könnten im Rahmen der Woche der Klimaanpassung 2025 dazu beitragen, die Reichweite und öffentliche Wahrnehmung des Themas Klimaanpassung signifikant zu erhöhen?

Dr. A F.-H.: Seit Einführung der WdKA im Jahr 2022 hat sich die Anzahl der eingestellten Veranstaltungen verdreifacht. Im letzten Jahr hat es wieder einen Schub gegeben. Das führen wir auf jeden Fall auch darauf zurück, dass sich die Aktionswoche erstens etabliert hat und zweitens, dass wir im letzten Jahr sehr viel Aufmerksamkeit durch die Unterstützung der Botschafter*innen geweckt haben. Insbesondere die Abschlussveranstaltung, mit der damaligen Staatssekretärin Dr.  Christiane Rohleder (BMUV), der Autorin Milena Glimbovski, dem Meteorologen Sven Plöger und mir, die von Eckart von Hirschhausen moderiert wurde, zeigte die unterschiedlichen Blickwinkel auf die Klimaanpassung. Doch gibt es nur eine Kernaussage, die alles gut zusammenfasst: Es gibt einen dringenden Handlungsbedarf, dem menschgemachten Klimawandel zu begegnen. Das betrifft alle und jede*n, jeder Mensch kann seinen Beitrag dazu leisten. Das ist gleichzeitig die größte Motivation für alle.

Nun ist auch das Klimaanpassungsgesetz im Juli letzten Jahres in Kraft getreten. Welche Bedeutung und Auswirkung hat das für die Kommunen und wie sieht aus der Sicht des ZKA die Zukunft der Klimaanpassung in Deutschland aus?  

Dr. A F.-H.: Auf jeden Fall gibt das Klimaanpassungsgesetz eine Ziellinie vor. In Deutschland sollen flächendeckend Klimaanpassungskonzepte erstellt werden. Es ist jetzt Ländersache, für die Kommunen den notwendigen Rahmen festzulegen.  Aber auch jetzt schon verlangt das Gesetz, dass Klimaanpassungsbelange bei allen kommunalen Planungen und Entscheidungen berücksichtigt werden.  

Unsere Einschätzung ist, dass die meisten großen und viele mittlere Kommunen bei der Klimaanpassung schon weit fortgeschritten sind, Strategien und Konzepte entwickelt haben und jetzt Maßnahmen umsetzen.  Es gibt aber auch immer noch viele Kommunen – vor allem die kleinere - die gerade erste am Anfang stehen und großen Beratungsbedarf haben. Gerade für solche haben wir im Rahmen der Woche der Klimaanpassung auch Praxisbeispiel in den Fokus gerückt, die zur Nachahmung anregen und die Möglichkeiten der Klimaanpassung aufzeigen.  

Wir sind froh, dass wir vom ZKA schon viele Kommunen in Sachen Klimaanpassung beraten konnten. Die Woche der Klimaanpassung bietet eine Innenschau der Klimaanpassung in Deutschland. Und diese besteht aus einer großen Vielfalt. Wir möchten also alle Akteure*innen animieren, sich an der Woche der Klimaanpassung zu beteiligen. Die Klimaanpassung in Deutschland lebt von der großen Bandbreite. Zeigen Sie sich!