WdKA Botschafter Dr. med. Eckart von Hirschhausen

Dr. med. Eckart von Hirschhausen, Arzt, Wissenschaftsjournalist und Gründer der Stiftung „Gesunde Erde – Gesunde Menschen“, engagiert sich als Botschafter der Woche der Klimaanpassung 2025. Mit seinem medizinischen und gesellschaftlichen Hintergrund setzt er sich dafür ein, Gesundheit und Klimaanpassung gemeinsam zu denken. Er betont, dass Klimaanpassung keine Kür, sondern eine Notwendigkeit ist – für unsere Gesundheit, unsere Städte und die kommenden Generationen.

Dr. Eckart von Hirschhausen, Arzt, Wissenschaftsjournalist und Gründer der Stiftung "Gesunde Erde - Gesunde Menschen"

Dr. Eckart von Hirschhausen, Arzt, Wissenschaftsjournalist und Gründer der Stiftung "Gesunde Erde - Gesunde Menschen"

ZKA: Was ist Ihre persönliche Motivation als Botschafter die Woche der Klimaanpassung zu unterstützen?  

E.v.H.: Als Botschafter der Woche der Klimaanpassung ist es mir wichtig zu erklären, dass wir nicht das Klima retten müssen sondern uns. Die menschliche Gesundheit ist doch das, was jedem von uns am nächsten ist, und die ist bedroht. Gesundheit beginnt mit der Luft, die wir atmen, mit Wasser, das wir trinken können, mit Pflanzen zum Essen können, erträglichen Temperaturen und einem friedlichen Miteinander. Jeden Tag sehen wir in den Nachrichten alle fünf Grunddimensionen von einem guten Leben sind akkut in Gefahr, nichts davon wird von alleine besser und nichts davon regelt ein Markt, solange die Klimaanpassungen nicht mit eingepreist sind. Und deswegen engagiere ich mich, denn ich möchte von diesem Planeten gehen und sagen können: Ich habe es versucht, ich habe es allen gesagt. Auch wenn sie es manchmal nicht so gern hören wollten, aber naturwissenschaftliche Gesetze sind nicht verhandelbar.  

ZKA: Ziel der WdKA ist es, der Klimaanpassung in Deutschland eine hohe Sichtbarkeit zu verleihen und das vielfältige Engagement aufzuzeigen. Wie könnte aus Ihrer Sicht das Thema noch stärker in die Öffentlichkeit getragen werden?  

E.v.H.: Das Thema Hitze ist immer dann in der Öffentlichkeit, wenn es gerade wieder Rekorde gibtund was ganz wichtig ist, wir zeigen dasnn oft auch in den Medien Bilder von einem Springbrunnen und von Kindern mit einem Eis und wir zeigen aber nicht wieviele Menchen, gerade Menschen mit Vorerkrankungen extrem unter der Hitze leiden und auch zu Tode kommen. Das ist ein echtes mediales Loch. Und deswegen arbeite ich sehr gerne auch mit der Woche der Klimaanpassung zusammen, denn wir müssen hinschauen. Auch wenn 2025 so ein heißes Jahr war, es wir für den Rest unseres Lebens eines der kühleren gewesen sein.  

ZKA: Was wünschen Sie sich für die Zukunft der Klimaanpassung?  

E.v.H.: Für die Zukunft wünsche ich mir, dass wir wirklich unsere Städte zukunftsorientiert umbauen. Und zwar so, dass die Lebensqualität steigt, dass es nicht nur um Hitze geht, sondern auch um Artenvielfalt, dass Städte ein Wohlfühlort werden. Dadurch dass man Dachbegrünung macht, dass man Pocket-Parks macht, dass man Kühlnetze hat, sowie man auch Wärmenetze hat und wer glaub das geht nicht dem empfehle ich einfach mal nach Paris zu fahren. Da werden gerade massiv Flächen entsiegelt, Bäume gepflanzt, der Radverkehr hat extrem zugenommen – warum? Weil es einfach und sicher geht. Und deswegen ist es das Beste was man den Mäklern und den Bremsern sagen kann: Schaut doch mal nach Kopenhagen, schaut mal nach Paris, schaut mal wo überall schon die Lösungen sind. Und wir haben schon 20 Jahre mit “geht nicht, gibt es nicht” vertan – jetzt müssen wir aufholen, mit doppelter Geschwindigkeit!