Stadt Bremen - Waller Sand: Küstenschutz und Naherholung kombiniert

Am Wendebecken in der Bremer Überseestadt wurde ein rund drei Hektar großer Strandpark geschaffen. Er vereint städtebauliche Aspekte, Naherholung und einen durch den Klimawandel notwendigen verstärkten Hochwasserschutz.

Düne

Düne

Aufschüttung

Aufschüttung

Waller Sand

Waller Sand

Sandstrand

Sandstrand

Förderprogramm
Nationale Projekte des Städtebaus - Zukunftsinvestitionsprogramm (BMWSB) und EFRE
Themenfeld
Stadtplanung
Überflutung
Laufzeitbeginn
04/2017
Laufzeitende
06/2022
Name der Gebietskörperschaft / Einrichtung
Bremen
Bundesland
Bremen

Ziele und Aktivitäten

Motivation

Bis dahin wurde der Bereich um das Wendebecken durch eine schlichte Steinvorschüttung vor Hochwasser geschützt. Im Zuge der Erneuerung wurde ein neues Konzept entwickelt. Das Projekt Waller Sand soll neben dem Zweck des Hochwasserschutzes auch die Aufenthaltsqualität erhöhen und die Bremer Überseestadt und die umliegenden Stadtquartiere Gröpelingen und Walle näher zusammenbringen. Es ist ein Modellprojekt für einen zukunftsfähigen, urbanen Hochwasserschutz und soll zeigen, wie trotz dieser Maßnahmen eine Trennung zwischen Stadt und Wasser vermieden werden kann.

Spezifikation

Ab Sommer 2017 wurden bei den Bauarbeiten zwei Ansätze umgesetzt. Zum einen wurden im Rahmen der wasserbaulichen Maßnahmen Spüldeiche mit Deckwerk aus Wasserbausteinen und Sandvorschüttung entlang der zukünftigen Wasserkante geschaffen und mit Sand eingespült. Zum anderen wurden landschaftsarchitektonische Maßnahmen, wie die Neugestaltung der Uferwege und des Areals rund um den Molenturm realisiert. Dazu gehören die barrierefreien Uferwege, drei begehbare Anlegerstege, die mit Kiefern, Strandgräsern und Sanddorn bewachsenen Dünen sowie ein Wasserspielplatz und Volleyballfelder. Das ganze Areal ist nun auch per Weserfähre von den Stadteilen Gröpelingen und Pusdorf erreichbar. 

Kooperation und Vernetzung

Die EFRE und das Bundesprogramm Nationale Projekte des Städtebaus und die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) sind Fördermittelgeber für das Projekt. 

Erkenntnisse

Projektergebnisse

Nach knapp zwei Jahren Bauzeit fand die offizielle Eröffnung des Areals am 15. Mai 2019 statt. Es entstand aus einem ehemals unattraktiven Gebiet ein Areal, das urbanen Hochwasserschutz mit Naherholung verknüpft. Das Areal ist größtenteils barrierefrei zugänglich und bietet neben der neuen Uferpromenade mit Ausblicken auf das Wendebecken auch andere Vergnügungsmöglichkeiten, wie ein Volleyballfeld, einen Wasserspielplatz oder eine Kletterskulptur. Zudem dient das Areal als Scharnier zwischen der Bremer Überseestadt und den Stadteilen Gröpelingen und Walle. 

Herausforderungen

Die Umsetzung musste im laufenden Hafenbetrieb und im Zuge zahlreicher Baustellen in der Überseestadt unter der Beachtung der im Generalplan Küstenschutz festgelegten Anforderungen an die Bemessungshöhen von Küstenschutzanlagen stattfinden. 

Zudem war die Einbindung vieler Projektbeteiligter für die Planung und Umsetzung eine Herausforderung. Mit dabei waren z.B. die WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH als beauftragende Bauherrin für das Sondervermögen Überseestadt, die bremische Verwaltung für Beratung, Planung und Genehmigung (v.a. Hochwasser-/Küstenschutz und Stadtplanung), die bremenports GmbH für den Wasserbau, die A24 Landschaftsarchitektur GmbH für die Freiraumplanung (A 24 Landschaft) und der Bremischer Deichverband am rechten Weserufer für den Deichbau.

Erkenntnisse

Durch die Gestaltung des Waller Sand wurde gezeigt, dass der Hochwasserschutz mit einer Verbesserung der Lebensqualität der Bürger*innen in Einklang gebracht werden kann. Der Waller Sand wird als Erholungsgebiet von den Bürger*innen sehr gut angenommen und entspricht zudem den gestiegenen Anforderungen an den Hochwasserschutz.

Im Auftrag des: