Landkreis Barnim – Anpass.Bar - Barnim im Wandel

Das Projekt AnpassBar untersucht, welche Ökosystemdienstleistungen im Landkreis Barnim besonders wertvoll und schützenswert sind – von Klimaregulierung und Wasserspeicherung bis hin zu Erholungsorten. Ziel des Projekts ist es, durch Dialoge mit Akteuren und Bürger

eine nachhaltige Anpassung des Naturschutzes an den Klimawandel zu ermöglichen und so die natürlichen Lebensgrundlagen im Landkreis langfristig zu sichern.

See mit Steg links und einem Mast mittig im Bild. Auf dem See schwimmen Schwäne. Auf dem Steg stehen Fahrräder.

Werbellinsee im Kreis Barnim. Quelle: Adobe Stock 237030630

Sitzbank im Park zwischen Gebüsch und Gehweg

Sitzbank. Quelle: Adobe Stock 556401961

Förderprogramm
BMUV-Programm 'Anpassung an den Klimawandel (DAS)' mit dem Schwerpunkt 'Kommunale Leuchtturmvorhaben'. Förderkennzeichen: 67DAS062
Themenfeld
Graue Infrastruktur
Partizipation, Bildung
Stadtplanung
Laufzeitbeginn
06/2015
Laufzeitende
06/2018
Name der Gebietskörperschaft / Einrichtung
Barnim
Bundesland
Brandenburg

Ziele und Aktivitäten

Motivation

Das Projekt Anpass.Bar wurde durch die Notwendigkeit, Naturschutz und Klimaanpassung im Landkreis Barnim enger zu verzahnen und zukunftsfähig zu gestalten, ins Leben gerufen. Es begleitet den vom Bundesnaturschutzgesetz vorgegebenen Prozess der Erstellung eines Landschaftsrahmenplans (LRP). Einerseits werden im Rahmen des Vertrags Leitbilder und Maßnahmenkonzepte zur Umsetzung von Naturschutzzielen entwickelt. Darüber hinaus leistet er auch einen Beitrag zur räumlichen Gesamtplanung, dient als Bewertungsgrundlagen für Vorhaben anderer Planungsträger und beinhaltet eine Raumwiderstandsanalyse. Letztlich schaffen sie einen Rahmen dafür, wie die Landschaft und Natur beschaffen sein soll, in der die Bewohnerinnen und Bewohner leben. Aus diesem Grund sollen im Rahmen des Projektes ein stärkerer Fokus auf die Beteiligung der Bürgerschaft gelegt werden als bisher. 

Spezifikation

Die Untere Naturschutzbehörde und das Zentrum für Ökonik und Ökosystemmanagement der Hochschule für nachhaltige Entwicklung haben in Kooperation den Landschaftsrahmenplan überarbeitet und ergänzt. Neben dem ökobasierten Ansatz sollte auch die Problematik des Klimawandels und entsprechende Klimafolgenanpassung eingeschlossen werden. Die verstärkte Einbeziehung der Bürgerschaft ermöglicht es, ihre Wünsche und Anliegen in den Planungsprozess zu integrieren. Dazu wurden in verschiedenen Gemeinden im Landkreis Barnim Workshops mit den Bürgerinnen und Bürgern durchgeführt, um ihre Erfahrungen und Ideen einzufangen. Im Rahmen von sogenannten MARISCO-Workshops wurden zudem Akteure aus dem Landkreis eingebunden. Die MARISCO Methode wurde von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung mitentwickelt und dient dazu Praktikerinnen und Praktiker bei der systematischen Planung, Umsetzung und Bewertung von (Naturschutz-) Maßnahmen zu unterstützen. 

Auf der Grundlage der Workshop-Ergebnisse wurden räumliche Analysen mit digitalen Daten durchgeführt, um so naturschutzfachlich wertvolle Gebiete zu priorisieren und kartografisch festzuhalten.

Parallel wurde die Landschaftswahrnehmung und das Landschaftsbild näher untersucht, und die inhaltlichen Arbeiten mit den Ergebnissen ergänzt. Über die Projektwebseite wurde über das Projekt berichtet. 

Kooperation und Vernetzung

Das Projekt wird von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde gemeinsam mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Barnim umgesetzt und durch das Bundesumweltministerium gefördert.

Erkenntnisse

Projektergebnisse

Das Projekt Anpass.BAR führte zur Entwicklung eines neuartigen Landschaftsrahmenplans für den Landkreis Barnim, der auf einer systemischen Analyse und räumlichen Priorisierung von Ökosystemen basiert. Ergänzt wurde der Plan durch den "Barnim-Atlas", eine umfassende Veröffentlichung mit Karten, Texten und Fotos, die den Zustand der Natur und die Auswirkungen des Klimawandels im Barnim für die Bevölkerung veranschaulicht und als populärer Zugang zur Landschaftsrahmenplanung dient. Der Atlas ermöglicht es interessierten Akteuren, die Entwicklung und Herausforderungen des Landkreises besser zu verstehen. Er umfasst Karten, Texte und Fotos, die zusammen Wissen über die Verwobenheit des Wohlergehens von Mensch und Natur vermitteln. Das Ende des Projektes fand mit der Übergabe an die neue Landkreisverwaltung in einer Zeit der gestärkten Fokussierung auf Umwelt- und Klimathemen statt, was zur Gründung eines Dezernats für Umwelt, nachhaltige Entwicklung und Bauen führte. Um die langfristige Bürgerbeteiligung und Klimaanpassung im Landkreis zu stärken, wurde das Folgeprojekt "Bernau.Pro.Klima" ins Leben gerufen, das klimarobuste Strategien auf Gemeindeebene entwickelt. Der Erfolg des Projekts Anpass.BAR bietet somit eine solide Basis, um Naturschutz und Klimaanpassung im Barnim nachhaltig weiterzuführen.

Erkenntnisse

Im Projekt Anpass.BAR wurden mehrere wichtige Erkenntnisse gewonnen, die zur Weiterentwicklung der Naturschutz- und Klimaanpassungsstrategien im Landkreis Barnim beitragen. Die Zusammenarbeit mit Bürgerinnen und Bürgern und lokalen Akteuren verdeutlichte, dass die nachhaltige Bewahrung der Natur nicht nur Fachwissen erfordert, sondern auch eine enge Einbindung der Zivilgesellschaft. Mit dem "Barnim-Atlas" wurde erstmals eine populäre Informations- und Entscheidungsgrundlage geschaffen, die als Bindeglied zwischen Fachplanung und Öffentlichkeit dient. Schließlich stellte das Projekt Anpass.BAR heraus, dass dauerhafte Klimaanpassungsmaßnahmen im Landkreis durch verlässliche Ressourcen und eine kontinuierliche Bürgerbeteiligung begünstigt werden. Die Projektergebnisse bildeten damit eine wertvolle Grundlage für Folgeprojekte wie Bernau.Pro.Klima und die langfristige Naturschutzplanung in der Region.

Im Auftrag des: