Neue Emscherauen – natürlicher Hochwasserschutz, Biodiversität und Naherholung
Die ehemals als Abwasserkanal genutzte Emscher in Nordrhein-Westfalen wurde in einem groß angelegten Umbau revitalisiert. Dabei wurden auch die Neuen Emscherauen zwischen Dortmund-Mengede und Castrop-Rauxel-Ickern geschaffen, deren primäre Funktion der Hochwasserschutz ist. Gleichzeitig dienen sie als ökologische Schwerpunkte und Naherholungsgebiet (Fahrradfahren, Café, Bildungszentren, solidarische Landwirtschaft, Veranstaltungen etc)
Allgemeine Informationen
Ort/Einrichtung
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Ziele und Aktivitäten
Ziel des Projekts in Castrop-Rauxel und Dortmund war es, Rückhaltebecken für Hochwasser nach immer häufiger auftretenden Starkregenereignissen entlang der renaturierten Emscher zu schaffen und somit den Hochwasserschutz der dahinter liegenden Städte Herne, Gelsenkirchen, Essen, Oberhausen und Dinslaken zu verbessern. Gleichzeitig sollte dabei ein Naherholungsgebiet für die Bürger*innen entstehen.
Auf einer Fläche von 33 ha verteilen sich nun 3 Rückhaltebecken mit einer Tiefe von fünf bis sechs Metern. Diese können bei Starkregen im Ernstfall bis zu 1,1 Millionen Kubikmeter Wasser, was dem Inhalt von 7 Millionen Badewannen entspricht, halten und schützen damit die dahinterliegenden Stadteile. Ein hier eingesetztes Drosselbauwerk reguliert hierbei den Zufluss der Wassermengen in die Rückhaltebecken. Die grün-blaue Infrastruktur um die Rückhaltebecken wird zudem von Vögeln als Rückzugsort genutzt, wodurch die Biodiversität gefördert wird.
Das Projekt entstand in Kooperation zwischen den Städten Castrop-Rauxel und Dortmund sowie der Emschergenossenschaft/Lippeverband.
Erkenntnisse
Im Ernstfall kann durch das Drosselbauwerk die Wassermenge in der Emscher bei Starkregen so reguliert werden, dass die dahinterliegenden Stadteile vor Überflutungen geschützt werden. Wasser und Vegetation in den Rückhaltebecken entlang der Emscher haben zudem eine Kühlwirkung bei Hitze. Es ist außerdem ein Reservat für diverse Tier- und Pflanzenarten, v.a. für Vögel entstanden, wodurch die Biodiversität in der Region gefördert wird und das Gebiet von Bürger*innen vermehrt als Naherholungsgebiet u.a. zum Bird-Watching genutzt wird.
Die neu angelegten Emscherauen wurden bei den Starkregenereignissen im Sommer 2021 erstmals geflutet und hielten den Wassermassen stand.
Das Projekt macht sichtbar, wie naturbasierte Lösungen zum Hochwasserschutz in Kombination mit der Förderung von Biodiversität und Naherholung genutzt werden können, um für die Bevölkerung einen Mehrwert zu schaffen.