Jan Hopf
8 Fragen – 8 Antworten
1. Wo arbeiten und wirken Sie?
Ich arbeite in Haltern am See, eine mittlere kreisangehörige Stadt zwischen Ruhrgebiet und Münsterland im Kreis Recklinghausen. Es handelt sich um eine Flächengemeindemit ungefähr 39.000 Einwohnern, die geprägt ist durch Wald, Landwirtschaft, die Flüsse Lippe und Stever, den Halterner und Hullerner Stauseen sowie mehreren dörflich geprägten Stadtteilen.
2. Wie sind Sie Klimaanpassungsmanager geworden?
Ich habe Geographie studiert, bin allerdings im Arbeitsbereich meines "Studentenjobs" hängengeblieben. Irgendwann habe ich dann festgestellt, dass ich eigentlich doch ganz gerne etwas mit Bezug zu meinem Studium machen möchte. Der Rest ist dann eine Mischung au Glück und Zufall gewesen.
3. Mit welchen Herausforderungen der Klimakrise ist Ihre Kommune konfrontiert?
Grob gesagt: Lebensqualität erhalten. Klingt relativ simpel, bis man sich Gedanken macht, inwiefern klimatische Faktoren unsere tatsächliche Lebensqualität beeinflussen. Eine der vielen Herausforderungen, die der Klimawandel an unsere Kommune stellt, ist die zunehmende Hitze und die Veränderung von Niederschlägen in den Sommermonaten.
4. Welche Klimaanpassungsmaßnahmen wurden oder werden noch in Ihrer Kommune umgesetzt?
Das Projekt HaLiMa. Auch wenn ich persönlich mit dem Projekt nichts zu tun habe. Die Verlegung der Deiche entlang der Lippe im Beriech zwischen Marl und Lippramsdorf sowie die damit einhergehende Schaffung von Auenlandschaften, dient in erster Linie dem Hochwasserschutz. Aber die Synergien zur Klimaanpassung sind deutlich zu erkennen. Es zeigt zudem sehr gut, dass Klima nicht nur kommunal gedacht werden darf.
5. Was sind Ihre wichtigsten Aufgaben als Klimaanpassungsmanager*in Ihrer Kommune?
Meine Hauptaufgabe besteht momentan darin, die Erstellung des integrierten Klimaanpassungskonzepts für die Stadt Haltern am See zu begleiten und mich mit den beauftragten Büros abzustimmen. Dazu kommt natürlich die Mitarbeit an Projekten, die eine deutliche Überschneidung zum Thema Klimaanpassung aufweisen. Ich denke aber, dass meine Aufgabe in Zukunft sein wird, Klimaanpassung soweit zu verstetigen, dass sie als selbstverständlicher Baustein in der Stadtentwicklung und darüber hinaus betrachtet wird.
6. Welches sind die größten Herausforderungen im Arbeitsalltag?
Klimaanpassung ist ein Aufgabenbereich mit einem riesigen Querschnitt. Gerade zu Beginn meiner Arbeit ist es mir schwergefallen, sinnvoll zu priorisieren. Alles erscheint anfangs unglaublich wichtig. Für die Erstellung des Klimaanpassungskonzepts ist die Kommunikation mit den relevanten Akteur*innen eine Herausforderung. Wenn es im Anschluss zur Umsetzung von Maßnahmen kommt, sind die es, die von einem breiten Konsens in der Bevölkerung und Politik getragen werden sollen.
7. Welche Fähigkeiten und Eigenschaften braucht eine Klimaanpassungsmanager*in?
Als KAM arbeitet man recht projektorientiert. Ein Gefühl für Projektmanagement kann also nicht schaden. Etwas studiert zu haben, dass sich im großen Dunstkreis der Geographie bewegt, ist sicher auch von Vorteil. Wenn sich dazu noch eine kommunikative Ader gesellt, ist man auf jeden Fall schon gut aufgestellt.
8. Wenn Sie sich als Klimaanpassungsmanager*in etwas wünschen könnten, was wäre das?
Ich glaube, dass der zuvor schon erwähnte Konsens bei der Umsetzung von Maßnahmen sehr schön wäre.